Beim 74. SF – Auf ein Neues! am 27. Juni 2021  hatte die neue Opernstudiomannschaft nach mehreren pandemiebedingten Verschiebungen endlich Gelegenheit, sich dem Publikum zu präsentieren, und sie tat dies – wie man merkte – mit großer Freude und Begeisterung.

Nach der musikalischen Eröffnung mit dem Quintett „Sento, oh Dio, che questo piede“ aus Così fan tutte von W.A. Mozart überreichte Vereins-Präsident Peter Rieder im Beisein von Intendant Hermann Schneider den „Freunde“-Preis 2020/21 in Höhe von € 1.000 an den Leiter des Opernstudios Gregor Horres als Unterstützung für einen Workshop im kommenden Jahr.

Die Sängerinnen und Sänger bedankten sich namens des Opernstudios dafür mit Leckerbissen der Musikliteratur, und zwar Bassbariton Peter Fabig mit Szene und Arie des Fiesco „A te l’estremo addio – Il lacerato spirito“ aus Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi, Sopranistin Tina Josephine Jaeger mit der Romanze und Arie des Ännchen „Einst träumte meiner sel´gen Base“ aus Der Freischütz von Carl Maria von Weber, Bariton Michael Daub mit der Arie des Frank „Questo amor, vergogna mia“ aus Edgar von Giacomo Puccini, Mezzosopranistin Jana Markovic mit dem Lied der Luisa „Al pensar“ (Carceleras) aus Las hijas del Zebedeo von Ruperto Chapí und Tenor Grégoire Delamare mit der Melodia „Non t´amo più“ von Francesco Paolo Tosti, alle am Klavier begleitet alle am Klavier begleitet vom Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung Samuele Sgambaro.

In kurzweiligen Interviews – geführt von Christoph Blitt, Leitender Musiktheaterdramaturg und Moderator des SF – gaben die jungen Künstler auch Einblick in ihre Herkunft, ihre Ausbildung und ihren bisherigen Werdegang.

In einer Gesprächsrunde über die pädagogische und theatrale Ausrichtung des Opernstudios betonten Intendant Hermann Schneider, Gregor Horres und Univ.Doz. Robert Holzer die Wichtigkeit der Kooperation von Kultur (Theater) und Institution (Universität) durch Schaffung von Synergien und frühe Zusammenarbeit. Keine Universität könne für sich alleine jungen Künstlern ein derartiges Praxisangebot und eine derart gediegene Vorbereitung auf ihr erstes Engagement und den weiteren Einstieg ins Berufsleben vermitteln wie dies am Linzer Landestheater der Fall sei. Andererseits öffneten sich auch die Hochschulen und gingen immer mehr nach außen. Durch Experimente und Musiktheaterlabor dringe das Opernstudio in Bereiche vor, wo ein großes Schiff wie das Musiktheater nicht landen könne. So sei das Opernstudio nicht nur eine bloße Ausbildungsstätte, sondern bilde eine wesentliche Ergänzung zum Hauptspielplan des Theaters.
Bei der Frage, was aus den früheren Opernstudio-Mitgliedern geworden sei, waren sich nach Nennung einiger Beispiele alle einig: Die Saat ist aufgegangen.
Als musikalischen Ausklang sangen die jungen Interpreten das Quintett aus L´italiana in Algeri von Gioachino Rossini. Das Publikum beglückwünschte die Künstler und bedankte sich bei allen Mitwirkenden am SF mit entsprechendem Applaus.

Irene Jodl
Fotograf: Fleckenstein