Die 42. Generalversammlung am 6. Mai 2025 im Hauptfoyer des Musiktheaters war geprägt von Abschied und Neubeginn, von dankbaren Rückblicken und erwartungsvollen Ausblicken.
Präsident Rieder begrüßte alle Ehrengäste, die Mitglieder des Vorstands, des Beirats des Vereins, die VertreterInnen befreundeter Kulturinstitutionen, alle Vereinsmitglieder und alle MitarbeiterInnen herzlich und bedankte sich für das zahlreiches Kommen und das Interesse am Vereinsgeschehen.
Schirmherr Chefdirigent Markus Poschner drückte seine Hochachtung und seinen größten Respekt vor dem intensiven Einsatz von Präsident Rieder und seiner Gattin aus und bedankte sich herzlich bei ihnen. Präsident Rieder erinnerte sich daran, wie Chefdirigent Markus Poschner beim Antritt in Linz auf seine Bitte das Amt des Schirmherrn freudig angenommen hat und dankte für die vielen Anregungen, Ideen und dass er seine Gefühle für Musik an den Verein weitergegeben hat.
LH Mag. Thomas Stelzer bezeichnete in seiner Videobotschaft die GV als wichtigen Termin im Vereinsleben, eine Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen und Wege für die Zukunft aufzuzeigen. Er freute sich über den florierenden Konzert- und Theaterbetrieb und dankte allen, die als ehrenamtliche Botschafter die Arbeit jener, die das Musiktheater künstlerisch prägen, in die Welt hinaustragen.
Präsident Rieder dankte dem Landeshauptmann für seine wertschätzenden Worte und seine Unterstützung, die er in der Vergangenheit gewährt und dadurch auch seine Anerkennung des Ehrenamtes zum Ausdruck gebracht hat.
Intendant Schneider begann sein Referat mit der überraschenden Ankündigung eines musikalischen Beitrags. Opernstudio Mitglied Xiaofang Zhao, am Klavier begleitet von Jinie Ka, begeisterte die Besucher mit der Arie der Norina aus Donizettis „Don Pasquale“. In seinem Referat nahm Intendant Schneider Bezug auf aktuelle Beispiele aus der Politik, die zeigen, dass eine Trennung in elitäre Hochkultur und Volkskultur und die Forderung nach Umverteilung der Mittel Richtung Volkskultur Populismus fördern. In unübersichtlichen Situationen muss nach Lösungen und nicht nach Schuldigen gesucht werden. Theater ist Labor sozialer Fantasien, Kultur ist Medizin.
Der Führungswechsel im Verein bringe ein neues Narrativ, erfordere Visionen. Es ist Aufgabe, Fragen besser zu stellen als die Politik, wie gehen wir miteinander um, wie setzen wir uns mit Fremden auseinander, was können wir generationenübergreifend voneinander lernen, passend zum Motto der Spielzeit, „So alt wie jung“. Inspirationen können vom Verein kommen, er kann Motor dafür sein. In seinem Dank verwies Präsident Rieder auf 40 Jahre Vereinstradition. Im Gegensatz zur Phase des Ringens um ein neues Haus waren die letzten 12 Jahre frei von politischem Einfluss, der Verein ist stets offen für Mitglieder aller politischer Richtungen. Es ist immer Platz für Diskussionen und für Kritik, im Vordergrund steht dabei aber stets das Bestreben, Menschen zusammen zu führen.
Der Rückblick auf das Vereinsjahr 2024/25 begann mit der erfreulichen Nachricht, dass seit Beginn des Vereinsjahres im September 2024 94 neue Vereinsmitglieder gewonnen werden konnten.
Die mit Bildern unterlegte Rückschau zeigte wieder einmal eindrücklich die Vielfalt der Vereinsaktivitäten, mit insgesamt 28 Veranstaltungen, darunter erstmals zwei Konzerte im Hauptfoyer des Musiktheaters. Rund 3.000 Besucher konnten begrüßt werden. Präsident Rieder bedankte sich bei Reiseorganisatorin Christiane Reuss für die kompetente Vorbereitung und Durchführung der Musiktheaterreisen, bei den FotografInnen, insbesondere Vereinsfotograf Manfred Fleckenstein, der so gut wie alle Vereinsveranstaltungen fotografiert hat und in tausenden Fotos das Vereinsgeschehen für die Vereinsmitteilungen und die Vereinshomepage festgehalten hat.
Er überreichte ihm für seinen unermüdlichen Einsatz ein Ersttagsblatt mit Ersttagsstempel anlässlich der Eröffnung des Musiktheaters.
Er bedankte sich bei Petra Wöger für die wunderbare Gestaltung und regelmäßige Aktualisierung der Vereinshomepage und hob ihren außerordentlichen Einsatz bei der Wiederherstellung verloren gegangener Daten hervor. Dank galt ebenso den ehrenamtlich tätigen Büromitarbeiterinnen, VerfasserInnen von Beiträgen in den Vereinsmitteilungen, den Mitgliedern des Vereinsvorstands und des Beirats.
In einem weiteren musikalischen Beitrag, beeindruckte Gotho Griesmeier das Publikum mit der gefühlvoll vorgetragenen Arie „Ich kann es nicht fassen – Liebe, du Himmel auf Erden“ aus der Operette „Paganini“‘ von Franz Lehar, am Klavier wieder bestens begleitet von Jinie Ka. Vereinskünstlerin Gotho Griesmeier hat dem Verein schon bei zahlreichen Auftritten wunderbare Stunden beschert.
Finanzreferent Dr. Thomas Königstorfer musste seine Teilnahme an der GV krankheitsbedingt kurzfristig absagen. So präsentierte Präsident Rieder die Zahlen des Vereinsjahres 2024 und dankte Finanzreferent-Stellvertreterin Eva Nigl für ihre stets verlässliche Arbeit. Da OAR Klaus Kraml aus beruflichen Gründen entschuldigt war – er wird auch seine Tätigkeit als Rechnungsprüfer nach 12 Jahren beenden -, berichtet Rechnungsprüfer Ing. Martin Schmidt alleine über die am 31.3.2025 durchgeführte Prüfung des Rechnungsabschlusses, die dem Verein eine einwandfreie Buchführung bestätigt. Finanzreferent und Vorstand wurden einstimmig entlastet.
Die Vorstandsmitglieder Obmannstellvertreterin Mag. Christa Ratzenböck und Datenschutzkoordinator Mario Wöger beenden ihre Vorstandstätigkeit. Präsident Rieder überreichte ihnen zum Dank ein Ersttagsblatt mit Ersttagsstempel anlässlich der Eröffnung des Musiktheaters.
In seiner Abschiedsrede blickte Präsident Rieder auf 12 Jahre voller Freude, Leidenschaft, Arbeit und unvergesslichen Momenten zurück. An erster Stelle stand nicht allein die „Verherrlichung“ des wunderschönen „Wohnzimmers der Linzer“ sondern die enge Kooperation mit der Theaterleitung, den KünstlerInnen und Mitarbeiterinnen des MT und den vielen Vereinsmitgliedern. Mit dem „Freunde“-Abo, den SonntagsFoyers, Wahl der Publikumslieblinge, der Verleihung von Jungensemble-, Freunde- und Tanzpreis, Probenbesuchen und vielen anderen Aktivitäten mehr wurde eine wunderbare Symbiose herbei geführt. Er bedankte sich bei DI Martin Wögerer, der zum Start vor 12 Jahren eine neue Vereinsmitgliederdatenbank erstellt hat und bei Ulrike Skopec-Basta und ihrem Gatten, die es geschafft haben, für den Verein und die breite Öffentlichkeit im Internet eine Theaterstatistik zum Landestheaters Linz ab 1803 bis in die Gegenwart frei einsehbar, zu gestalten. Alle Unterstützer und Helfer namentlich zu nennen, hätte den zeitlichen Rahmen gesprengt. Er bedankte sich daher bei allen für 12 Jahre Vertrauen und Wertschätzung, für die Besuche der Vereinsveranstaltungen und die vielen Gespräche, in denen Anerkennung und Dank zum Ausdruck gebracht wurden.
Er bedankte sich bei Intendant Schneider und Dr. Thomas Königstorfer denen es gelungen ist – nach fast 2 Jahren intensiver, aber ergebnisloser Suche – Frau Eva Maria Gattringer zu überzeugen, dass sie die besten Voraussetzungen als neue Vereinspräsidentin mitbringt.
Das langjährige und für den Verein stets aktive Vereinsmitglied Heide Stockinger würdigte in einer sehr persönlichen und emotionalen Rede die Verdienste von Peter und Henriette Rieder, die sich sichtlich berührt zeigten. Heide Stockinger hat u.a. mehrere Bücher, die in Bezug zum Musiktheater und Verein stehen, verfasst, so über Richard Tauber, dem Namensgeber unseres Publikumspreises, der Richard Tauber Medaille, sowie Lesebücher zu Franz Lehar und Erich W. Korngold, dessen Tote Stadt 2022/23 in Linz aufgeführt wurde.
Bei der von Dr. Josef Simbrunner durchgeführten Wahl wurden die Mitglieder des Vorstands und die RechnungsprüferInnen laut dem aufliegenden Wahlvorschlag einstimmig gewählt.
Frau Eva Maria Gattringer nahm die Wahl zur Präsidentin an. Sie präsentierte ihr Team, kündigte die Besetzung der noch offenen Obfrau-Stellvertreterin an und entschuldigte Rechnungsprüferin Mag. Katharina Jocher. Sie dankte ihrem Team, dass sie bereit sind, sich mit ihr gemeinsam für das Musiktheater zu engagieren. In ihrer Antrittsrede stellte sie sich den Besuchern vor, umriss ihre familiäre Basis, Mutter von drei erwachsenen Kindern, beheimatet in Walding, und skizzierte ihren Weg zur Musik. Ihre Klassenvorständin an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik war Martha Möst, Tante von Franz Welser Möst, die ihre Schüler in die Konzerte von Franz Welser Möst schickte. Geprägt hat sie auch die Mutter einer Schulkollegin, Franziska Gasselseder, Jahrzehnte Garderoberin am Landestheater, die ihnen den Besuch von Vorstellungen am Stehplatz ermöglichte. Sie fand ihren Weg in die Politik, kam 2009 in die Landespolitik und wurde auf Anraten von Alt LH Dr. Josef Pühringer Mitglied in den Aufsichtsrat der TOG berufen. Ihre Verbundenheit mit dem Theater beweisen zahlreiche Abos. Wichtig ist ihr die Förderung der jungen Menschen und sie versteht sich als Botschafterin und Ansprechpartnerin.
Als erste Amtshandlung schlug Präsidentin Gattringer der Generalversammlung vor, Peter Rieder zum Ehrenpräsidenten und Henriette Rieder zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Die Präsidentin des Lehar-Festivals Bad Ischl, KR Brigitte Stumpner, bedankte sich bei Präsident Rieder und seiner Gattin für die gute Zusammenarbeit und wünscht sich eine weitere Kooperation mit dem Verein Freunde des Linzer Musiktheaters.
Mit „Draußen in Sievering blüht schon der Flieder“ aus der Operette „Die Tänzerin Fanny Elssler“ von Johann Strauss, glänzend dargebracht von Gotho Griesmeier, am Klavier begleitet von Jinie Ka, klang die 42. Generalversammlung musikalisch aus. Anschließend besuchten zahlreiche Vereinsmitglieder die Masterclass von Markus Poschner bzw. nutzten viele Vereinsmitglieder einen gemütlichen Gedankenaustausch im Cafe Volksgarten.
Ulrike Skopec-Basta
Fotografen: Fleckenstein / Jürgen Basta