Am 2.2.2017 bereitete Takeshi Moriuchi, Pianist, Dirigent und designierter musikalischer Leiter des Opernstudios am Linzer Musiktheater, dem interessierten Publikum im Ursulinensaal einen wundervollen Klaviersoloabend. Unter dem Thema „Oper und Klavier“ standen ausgewählte Werke von namhaften Komponisten auf dem Programm:

Den Konzertabend eröffnete die von Takeshi Moriuchi für Klavier gesetzte Sonate in B-Dur von Jan Ladislav Dusik, gefolgt von den „Sechs Variationen in G-Dur“ von Ludwig van Beethoven. Wie Moriuchi kompetent und charmant erklärend ausführte, verbindet beide Werke ein gemeinsames Thema: das Duett „Nel cor piu non mi sento“ aus der Oper „La molinara“ von Giovanni Paisiello. Die Mozart Klaviersonate in A-Dur wurde äußerst gefühlvoll interpretiert, wobei der bekannte „Türkische Marsch“ das Publikum besonders begeisterte.

Nach der Pause galt die Aufmerksamkeit zunächst dem oö. Komponisten Helmut Eder, der am 26.12.2016 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Dr. Franz Lettner, bekannter Linzer Musikkritiker und Weggefährte von Musikprofessor Helmut Eder, umriss in seiner Laudatio das umfangreiche Schaffen des Linzer Künstlers, der bedauerlicherweise in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Eders kompositorisches Schaffen beinhaltet neben Chorliteratur und Symphonien auch 6 Opern, die alle mehrfach zur Aufführung kamen.

Takeshi Moriuchi wählte zu Ehren des Komponisten die „Rhythmischen Klavierstücke“ op.18 für den Klavierabend aus. Die 4 Sätze brachten in ihrer Unterschiedlichkeit zwischen markant, beschwingt, heiter und pulsierend die Freude des Komponisten an der rhythmischen Vielfalt und an Taktverschiebungen zum Ausdruck – ein ganz besonderer Hörgenuss! Mit „Petit Souvenir“ von Gioachino Rossini kam ein großer Opernkomponist an die Reihe und als Abschluss wählte Takeshi Moriuchi ein Werk seines Lieblingskomponisten Johannes Brahms, den IV. Satz aus der Klaviersonate Nr. 1 C-Dur.  In großartiger Weise interpretierte der Pianist an diesem Abend, teils ohne Noten, innig, feinfühlend, in spielerischer Leichtigkeit und brachte so den großartigen Wohlklang des restaurierten Bösendorfer-Flügels den Konzertbesuchern zu Gehör.

Takeshi Moriuchi, der dem Verein Freunde des Linzer Musiktheaters freundschaftlich verbunden ist, wurde mit reichem Beifall für den beeindruckenden Klavierabend bedankt.

Hermine Zaunmair
Fotograf: Fleckenstein