Geradezu beschwingt, aber nicht nur das, war das SF am 25.11.2018, bekamen wir doch eine Einführung zur Premiere von Carl Zellers beliebter Operette „Der Vogelhändler“. Zu Beginn erläuterte Dramaturgin Ira Goldbecher, die den Vormittag moderierte, die gesellschafts- und sozialpolitischen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts, geprägt durch Liberalismus, Industrialisierung und Wirtschaftsaufschwung der Gründerzeit (1848-1873) und die daran anschließende Gründerkrise, hervorgerufen durch den großen Börsenkrach 1873. Dann betrat auch der von uns so sehnsüchtig erwartete Adam aus Tirol (Matthäus Schmidlechner) die Bühne und begrüßte uns in entsprechender Tracht mit einem herzlichen „Grüß Euch Gott, alle miteinander“. Regisseur Karl Absenger charakterisierte die im Stück auftretenden Personen, betonte die oft unterschätzte Tiefgründigkeit des Werkes und zog anhand der drei Begriffe Liebe, Eifersucht und Korruption einen Bogen zur Gegenwart. Walter Vogelweider gewährte uns anhand mitgebrachter Fotos einen Einblick in das Bühnenbild, ehe sich Theresa Grabner in einem schicken Dirndlkleid als Christel von der Post vorstellte. Matthäus Schmidlechner erinnerte sich im „Ahnl-Lied“ an vergangene Zeiten, und den Abschluss des SF bildete das Duett „Schenkt man sich Rosen in Tirol“. Am Flügel begleitet wurden die Künstler von Kapellmeister Marc Reibel (musikalische Leitung), der die Operette anhand von Klavierkostproben aus Sicht des Dirigenten näher erläuterte.

Irene Jodl
Fotograf: Fleckenstein