Unter dem Titel „In adventu domini“ wurde am 28. und 29.11.2016 vom Instrumentalensemble „Austrian Baroque Company“ und vom Vokalensemble „Voices“ den Konzertbesuchern in der Ursulinenkirche ein wahrer vorweihnachtlicher Ohrenschmaus geboten.

Zur Einstimmung spielte Martina Schobersberger auf der Orgel drei weihnachtliche Pastorellen aus dem 18.Jhdt. mit einer erfrischenden Fröhlichkeit. Mit der meisterlichen Virtuosität des Barockensembles unter der Leitung von Prof. Michael Oman wurden die Zuhörer malerisch in die Barockzeit entführt. Die ungewöhnliche Klangharmonie der Barockinstrumente Blockflöte (Michael Oman), Barockfagott (Wolfgang Heiler), Barockgitarre (Daniel Oman) und Cembalo (Martina Schobersberger) entfaltete sich durch die sichtbare Einheit von Musikern und Instrumenten. In Guiseppe Sammartinis Sonate in G-Dur beeindruckte das Ensemble mit beflügelnder Leichtigkeit und wehmütiger Zartheit im musikalischen Ausdruck.

In Francesco Corbettas „Variaciones de Folies Espaniol“ (1668) rauschten spanische Klänge der Barockgitarre, perfekt gespielt von Daniel Oman, durch die Kirche, wohlbegleitet vom Barockfagott (Wolfgang Heiler).Was wäre ein Barockkonzert ohne ein Werk von Antonio Vivaldi? Die Austrian Baroque Company spielte die „Pastorale“ aus der Sonate op.6 Nr.4. und als Konzertzugabe das Andante aus einer Flötensonate. Michael Oman brachte die Leichtigkeit und Zartheit Vivaldis Musik in perfekter Weise zum Ausdruck.

Nicht nur die getroffene Stückauswahl sondern auch die blockweise abwechselnd gebotenen Vorträge von Instrumental- und Vokalmusik gestalteten den Konzertabend sehr abwechslungsreich.

Das Vokalensemble unter der Leitung von Prof. Josef Habringer verstand es in ausgezeichneter Weise alte, neue, sowie traditionelle Werke darzubieten. Bereits die außergewöhnliche Zusammensetzung des Ensembles mit zwei Frauen- und vier Männerstimmen, eine davon als Countertenor, ließ ein großartiges Klangerlebnis erwarten. Dem mit großer Einfühlsamkeit gesungenen Lied „Maria durch ein Dornwald ging“  lauschten die Konzertbesucher mit Andacht. Die modernen Stücke „O Magnum mysterium“ von Simon Wawer und „Pulchra es“ von Ola Gjeilo waren getragen von zart schwebenden Tönen und exzellent gesungenen Solistellen. Das Vocalensemble zeichnet sich durch ein stimmlich einheitliches Klanggefüge aus – jedes Lied eine meisterliche Darbietung und Hörgenuss!  

Das Lied „O du stille Zeit“ (Zugabe) wurde so einfühlsam innig vorgetragen, dass sich die besungene Stille in der Kirche hör- und spürbar ausbreitete. Ein äußerst beeindruckender Konzertabschluss. Das Publikum bedankte sich bei den Künstlern mit begeistertem Applaus.

Hermine Zaunmair
Fotograf: Fleckenstein