Nicht ausgelassen und fröhlich, dafür aber mysteriös und spannend begann der Faschingssonntag am 23.2.2020 im Linzer Musiktheater, wo Katharina John (Moderation und Dramaturgie), Gregor Horres (Inszenierung) und Prof. Thomas Kerbel (Vizerektor der Anton Bruckner Privatuniversität) eine Einführung zur Oper „Il matrimonio segreto“ (Die heimliche Ehe) – eine Produktion des Oö. Opernstudios – präsentierten.

In diesem dramma giocoso geht es um eine völlig missglückte Kommunikation der handelnden Personen, von denen zwar jede eine klare Vorstellung ihrer Wünsche hat, ihre Pläne aber nicht offenlegt. Letztlich aber nimmt – wie zu erwarten – die Oper nach vielen Missverständnissen, Verwirrungen und Verwicklungen ein glückliches Ende, und so fand auch das Faschings-SF einen heiteren Ausklang, der viele SF-Gäste zum Besuch dieser Produktion animierte.

Der italienische Komponist Domenico Cimarosa kam 1787 nach einem zwischenzeitigen Aufenthalt in St. Petersburg als Nachfolger Salieris nach Wien, wo er sein Meisterwerk „Il matrimonio segreto“ komponierte. 1793 kehrte er nach Neapel zurück, wurde wegen seiner Beteiligung am neapolitanischen Aufstand vorerst zum Tode verurteilt, später aber begnadigt und verstarb schließlich am 11.1.1801 im Alter von nur 52 Jahren in Venedig. Cimarosa hinterließ an die 70 Opern und zahlreiche andere Musikstücke, wirklich bekannt ist heute aber nur mehr seine „heimliche Ehe“.

Das Libretto zur Oper stammt vom italienischen Textdichter Giovanni Bertati nach der gleichnamigen Komödie von George Colman d.Ä. und David Garrick, die wiederum von der Gemäldeserie „Marriage a-la-mode“ des englischen Malers William Hogarth inspiriert wurden. In der MT-Blackbox spielt die Oper in einem Hotel mit zahlreichen Türen, sohin an einem öffentlich zugänglichen Ort, der aber doch eine gewisse Anonymität aufweist.

Musikalische Leckerbissen in großer Zahl wurden uns in packender Weise von den großartigen Sängerdarstellern des Opernstudios serviert: Svenja Isabella Kallweit, Etelka Sellei, Florence Losseau, Rafael Helbig-Kostka und Timothy Connor, am Klavier begleitet von Tommaso Lepore.
Irene Jodl
Fotograf: Fleckenstein