Vertrautes und Neues – unter diesen Begriffen lassen sich die Eindrücke der Adventkonzerte am 2. und 3.12.2019 zusammenfassen. Vertraut ist den treuen Konzertbesuchern der prunkvolle Kirchenraum der Ursulinenkirche, welcher akustisch und optisch einen hervorragenden Rahmen für den vorweihnachtlichen Konzertgenuss bietet. Ebenso dem erwartungsvollen Publikum vertraut sind Prof. Andreas Lebeda, Koordinator der diesjährigen Adventkonzerte, Prof. Michael Oman und die Organistin der Ursulinenkirche Martina Schobersberger, denn sie sind Garanten für einen besonderen Konzertgenuss. Neu als Solistinnen waren heuer Sopranistin Julia Schnapper und Mezzosopranistin Anna-Maria Nunzer dabei, ebenso der Pianist Jan Satler, der die Sängerinnen ausgezeichnet zu begleiten verstand.

Die Auswahl der instrumental und gesanglich dargebotenen Stücke ließe sich gleichermaßen gruppieren: Werke bekannter Meister des Barock und weniger bekannte Lieder von Max Reger und Engelbert Humperdinck vom Ende des 19. Jhdt. bis in das beginnende 20. Jhdt. Zu Beginn erklang die Toccata in F „Pastorale“ von Johann Pachelbel, in einer klanglichen Sanftheit bis hin zu einer strahlenden Akkordfülle, auf der Orgel gespielt von Martina Schobersberger. Michael Oman spielte auf der Altblockflöte das Lied „Uns ist geborn ein Kindelein“ von Jacob van Eyck und von Antonio Vivaldi das „Larghetto e spiritoso“, einfühlsam begleitet auf dem Cembalo von seiner Frau Martina Schobersberger. Das Ineinanderschmelzen der beiden Instrumentalstimmen war ein wunderbarer Hörgenuss.

Gleichermaßen auch die Darbietung der Lieder: „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger, sowie acht „Weihnachtslieder“ und „Abendsegen“ aus Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck. Julia Schnapper begeisterte mit ihrer hellen Sopranstimme und gesanglicher Frische in den Liedern „Die Engel singen“, Das Licht der Welt“, „An das Christkind“ und „Weihnachtsfreude“ von E. Humperdinck.

Im „Altdeutschen Weihnachtslied“ von E. Humperdinck verkündete die Mezzosopranistin Anna-Maria Nunzer die freudige Weihnachtsbotschaft. Besonders bemerkenswert war die breite Skala ihrer gesanglichen Ausdruckskraft, in den dargebotenen Liedern „Christkindleins Wiegenlied“, „Stern von Bethlehem“ und „Weihnachten“. Beeindruckend und berührend wurde von den beiden Künstlerinnen das Duett „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“ zu Gehör gebracht. Den beiden Sängerinnen ist es mit den wunderbaren Stimmen und hoher Textverständlichkeit hervorragend gelungen, die in den Liedern enthaltenen Botschaften an die Konzertbesucher zu überbringen. Der Pianist Jan Satler verstand ausgezeichnet mit der professionell und einfühlsam gespielten Begleitung am Flügel, die Darbietungen ausdruckvoll zu unterstreichen.

Zum Ausklang des Konzertes spielte Michael Oman Pastorale aus „Il Pastor fido“ und Andante aus „Sonata e-moll“ von Antonio Vivaldi – ein virtuoses, ausdrucksstarkes und beeindruckendes Flötenspiel, wiederum begleitet von Martina Schobersberger. Barockmusik wie man sie liebt! Als Dank ein begeisterter Applaus der Besucher an die großartigen KünstlerInnen dieser Adventkonzerte.  

Hermine Zaunmair
Fotograf: Fleckenstein