Die musikalische Einleitung „Lippen schweigen“ aus Franz Lehars Operette „Die lustige Witwe“ dargebracht von Bernhard Walchshofer, Sorin Stefan und Kapellmeister Marc Reibel vereinte traditionelle und neuartige Interpretation und traf den Geschmack des Publikums.

Präsident Rieder begrüßte die vielen Vereinsmitglieder am 17.5.2019 im voll besetzten Ursulinensaal und speziell die beiden Ehrenpräsidenten LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Prof. Dr. Gerhard Ritschel, Intendant Mag. Hermann Schneider, Chefdirigent Prof. Markus Poschner und kaufmännischen Vorstandsdirektor Dr. Thomas Königstorfer.

An den Beginn der Versammlung vorgezogen wurde der Bericht des Finanzreferenten des Vereins Dr. Thomas Königstorfer, der es sich trotz eines Termins am Wiener Burgtheater nicht nehmen ließ, den Kassenbericht zu präsentieren. Besonderer Dank galt einmal mehr Eva Nigl für ihre vorbildliche Führung der Buchhaltung.

In Vertretung von LH Mag. Thomas Stelzer ergriff mit Ehrenpräsident Dr. Josef Pühringer wieder der „alte“ Landeshauptmann das Wort, wie er selbst launig bemerkte. Er überbrachte die Grüße und den Dank von LH Mag. Stelzer und würdigte die Arbeit des Vereins. Er unterstrich die nach wie vor ausgezeichnete Entwicklung des Musiktheaters und freute sich, viele der dafür Verantwortlichen vom Theater im Saal zu sehen. Die Vereinsmitglieder forderte er auf, weiterhin als „Lebende Plakate“ die Botschaft des Theaters in die Bevölkerung zu tragen.

Es folgte eine spontan eingeschobene „Alte Wiener Tanzweise“ dargeboten von Heinz Haunold und seinem langjährigen musikalischen Weggefährten Bernhard Walchshofer.

Intendant Mag. Hermann Schneider war es ein Anliegen, mit seinem Beitrag Impulse zu setzen. Zum Thema Wirklichkeit spannte er einen Bogen von der Philosophie über das Theater – seit 2500 Jahren live und 3D, aber leider nur analog – bis hin zu den modernen sozialen Medien, für viele die einzige Quelle für das, was existiert. Er ermunterte die Vereinsmitglieder, in Familie und Freundeskreis in Diskussion zu treten über Möglichkeiten, wie junge Menschen für das Theater erreicht werden können.

Mit einem von Marc Reibel frei nach Johann Sebastian Bach gestalteten Medley überraschten und begeisterten die drei Musiker das Publikum. Die Darbietung setzte einen gekonnten musikalischen Impuls für Verjüngung.

Schirmherr Markus Poschner verstand es, seine Leidenschaft für Musik mit den Zuhörern zu teilen und beschwor die Kraft und das Glück eines gemeinsamen Erlebens in unserer hektischen Zeit. Er lobte die Arbeit des Vereins, erinnerte aber daran, dass der Wirkungskreis stetig erweitert werden muss, gleich einem Stein, der ins Wasser geworfen wird und konzentrische Kreise bildet.

Es folgte der Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten im Vereinsjahr 2018/19. Präsident Rieder richtete seinen herzlichen Dank an die Büromitarbeiterinnen, die FotografInnen, alle VerfasserInnen von Beiträgen in den Vereinsmitteilungen, die beiden HP-Betreuern und Prof. Richard Architektonidis für die umsichtige Organisation der Vereinsreisen. Er informierte darüber, dass der Vorstand den Leitenden Musiktheaterdramaturg Christoph Blitt in den Beirat eingeladen hat.

Präsident Rieder kam der traurigen Pflicht nach, des vor kurzem verstorbenen Ehrenmitglieds Prof. Balduin Sulzer zu gedenken. Nach einer Schweigeminute wurde im Sinne von Balduin Sulzer die GV mit Musik fortgesetzt und man hätte für die besinnliche Stimmung kein besseres Stück finden können als die berührende Soloimprovisation von Sorin Stefan.

Nach dem bereits vorgezogenen Bericht des Finanzreferenten berichteten nun die Rechnungsprüfer DI Eduard Barth und OAR Klaus Kraml über die Prüfung des Rechnungsabschlusses und bestätigten dem Verein eine ordnungsgemäße Gebarung. Dem Antrag auf Entlastung des Finanzreferenten und Vorstandes stimmte die Generalversammlung einstimmig zu.

Dr. Josef Simbrunner nahm anschließend die durch den Ablauf der 3-jährigen Funktionsperiode erforderliche Neuwahl des Vorstandes und der Rechnungsprüfer vor. Der Wahlvorschlag wurde einstimmig angenommen. Präsident Rieder bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen und bei den Mitgliedern des Vorstands für ihre Bereitschaft weitere drei Jahre gemeinsam mit ihm die Geschicke des Vereins zu lenken.

Einig waren sich auch alle Besucher, dass die musikalische Partnersuche „Isolde, 42, ledig, sucht … (einen Mann)“ bei der schwungvollen Interpretation nur erfolgreich sein kann.

Beim Punkt Vorschau auf das Vereinsjahr 2019/20 berichtete Präsident Rieder vorweg nicht ohne Stolz von der kurz vor der Fertigstellung stehenden Theaterstatistik der Sparten Oper, Operette und Musical. Als Grundlage diente umfangreiches Material, das Hofrat DI Barth gesammelt hat. Die EDV-gerechte Datenaufbereitung übernahm Ulrike Skopec-Basta.

Die präsentierten Aktivitäten des kommenden Vereinsjahrs können dem Jahresprogramm, das gemeinsam mit den Vereinsmitteilungen Anfang September zugestellt wird, entnommen werden.

Als letzter Musikbeitrag stand ein von der rumänischen Folklore inspiriertes Stück „Die Lerche“ von Grigoraș Dinicu auf dem Programm. Die temperamentvolle Darbietung der Musiker riss das Publikum zu stürmischem Beifall hin.

Präsident Rieder bedankte sich bei den Musikern und speziell bei Bernhard Walchshofer, der nach 45 Jahren als Mitglied des BOL mit Ende dieser Spielzeit in Pension geht und wünschte alles Gute für die Zukunft. Als Zugabe gab es noch einen feurigen Tango.

Traditionell begaben sich die Besucher zum Abschluss an das Buffet einschließlich köstlichen, von weiblichen Vereinsmitgliedern gespendeten Kuchen und genossen den Austausch mit „Freunden“.

Mehr Informationen über die Generalversammlung finden Sie in unseren Vereinsmitteilungen LM 35/6, Juli/August 2019.

Ulrike Skopec-Basta
Fotograf: Fleckenstein