Zum letzten Mal vor der „Puppenbühnen-Pension“ spielte Gabriele Landertinger für junge und erwachsene „Freunde des Linzer Musiktheaters“ am 9.11.2019 im Gewölbesaal „Mariechens Träume von der Welt“. Unterstützt wurde sie dabei von Barbara Landgraf mit Lichttechnik und einfühlsamer Gitarrenbegleitung.

Mariechen putzt sich noch schnell die Zähne und wäscht sein Gesichtchen, dann freut es sich schon auf den nächsten Traum. Die Oma deckt es noch gut zu und so steht dem Träumen nichts mehr im Wege. Oma wacht bei Mariechen. Aus grauer Stadt in die weite Welt … Was werden die Traumstationen Mariechens sein?
So kommt es zuerst in eine kleine, bunte Stadt und wird vom Wetterhahn auf dem Kirchturm mit „Kikeriki, soweit ich seh‘ “ begrüßt. Nur zögernd wagt es Mariechen in den Bus zu steigen – ermuntert von Kikeriki „Ja und nein so steig schon ein“ – der Bus wird mich doch nicht fressen oder kann ich einfach mitfahren?

Kurz aufgewacht wird Mariechen von Oma beruhigt und schläft bald wieder ein. Ein Lied hilft dabei: „Himmel unser Zelt, Wald ist unsere Liebe, hallihallo wir fahren in die weite Welt.“

Zum ersten Mal erlebt Mariechen den Urwald. Viele Blumen, Lianen und unbekannte Tiere. Soll es in den Urwald hinein gehen? Bestärkt und auch gewarnt wagt es Mariechen und hat doch Angst nicht aus dem Urwald herauszufinden. Nur gutes Zureden und ein Glas Wasser helfen Mariechen weiterzuschlafen und weiter geht’s.

Mit den Sonnenvögeln zieht es weiter und kommt, herrje, in die Wüste. Sooo heiß und sooo viel Sand, nur eine einzige Palme beim Wasserloch spendet ein wenig Schatten. An der Wasserstelle stillt ein Dromedar seinen Durst. Ja es ist so durstig, dass es den See schon fast ausgetrunken hat, als es plötzlich verschwindet. Ganz verstört wacht Mariechen auf und nur nach einem heißen Tee, den Oma bringt, schläft es wieder ein.

Plötzlich im Meer kann Mariechen – oh, tauchen ohne Luft!!! – das Meer und seine Tierwelt entdecken. Ein Krebs versucht Mariechen mit seinen Scheren zu fassen und schließlich kann Mariechen nicht mehr entkommen. Ängstlich hofft Mariechen auf die Hilfe der anderen Tiere. Da schwimmt auch schon ein Fisch daher und überlegt wie er den Krebs überlisten könnte. Ja, der Krebs muss singen und so kommt Mariechen frei.

Befreit kann Mariechen weiter auf Traumreisen gehen. Weiterschwimmend kommt es zum Südpol mit seinen gewaltigen Eisbergen. Bald lernt es Plim und Plam – zwei Pinguine – kennen. Plim schlägt ein Wettrennen vor. Nur zweimal um die Eisberge. Ihr Pinguine ihr habt ja so kurze Beine – könnt ihr da überhaupt laufen? Gesagt getan Mariechen und der Pinguin laufen los, aber bald kann Mariechen nicht mehr mithalten. Der Pinguin ist schon längst am Ziel als auch Mariechen ankommt. Aber da ging es nicht mit rechten Dingen zu – die Pinguine waren nämlich zu zweit – Plim und Plam haben Mariechen hereingelegt. Um ihre Tat wieder gut zu machen, laden sie Mariechen in ihren Eispalast ein. Mariechen staunt nur so über das Geglitzer im Palast. Müde schlafen alle ein.

Mucksmäuschenstill war es und niemand konnte glauben, dass das Märchen schon zu Ende ist. Gabriele Landertinger bereitete den gespannten Zuhörern einen bezaubernden Nachmittag. Vielen, vielen Dank!

Sigrid Waltersdorfer
Fotos: Manfred Fleckenstein