27. August 2008 Pressekonferenz
zum Thema
Fassadengestaltung des Musiktheaters

Aufzählung

Der Rastervorhang

Aufzählung

Video von der Pressekonferenz ca. 22 min  (78 MB)


Der Rastervorhang

Einleitung:
Ausgehend von den übermittelten Fassadenoptionen wurde das Konzept des Rastervorhanges überarbeitet und weiterentwickelt.

Durch die Einführung eines regelmässigen Rasters, das sich um das Gebäude wickelt, werden die Ansichten strukturiert und auf einen entsprechenden Masstab gebracht. Die dabei entstehenden 1.5m breiten Felder werden je nach Bedarf verkleidet oder zwecks Belichtung vollflächig verglast. Auf diese Weise lassen sich die Fensteröffnungen leicht integrieren und die Fassade behält dennoch einen einheitlichen Charakter.


Perspektive Nordfassade

Je nach Lage am Gebäude wird das Raster unterschiedlich ausformuliert und so auf die örtlichen Gegebenheiten reagiert. Nähert man sich vom Bahnhof dem Gebäude wirkt die Fassade als homogene Fläche, ohne Vor- und Rücksprünge. Zur Bahnseite tritt das Raster immer stärker in den Vordergrund und bildet im Bereich der südlichen Büroräumlichkeiten einen 50cm tiefen Rücksprung der für eine maximale Strukturierung sorgt, unterstützt vom Wechsel von Licht und Schatten. Entlang der Südtirolerstrasse reduziert sich die Tiefe wieder, um dann im Norden als ebene Fläche in Erscheinung zu treten mit tiefsitzenden Fensterbändern


Perspektive Südostfassade


Perspektive Südfassade

Ausfachung
Um die Tiefenwirkung zu erzeugen sitzt die Ausfachung entweder bündig an der Aussenkante des Rasters oder ganz nahe an der Aussenmauer. Die Übergänge erfolgen fliessend an den Ausrundungen bzw. den Eckpunkten des Gebäudes.

Sockelzone
Entlang der Bahnhofstrasse und der Südtirolerstrasse wird die untere Ausfachung ebenenbündig in den Raster gesetzt. Da die oberen Bereiche der Ausfachung an der Südseite zurückspringen wird auf diese Weise eine geschosshohe Sockelzone erzeugt.

Fenster
Entsprechend der unterschiedlichen Erscheinung des Rasters werden auch die Fenster funktions- und ortsspezifisch behandelt. In der eher geschlossenen Südwestfassade sitzt ein geschosshohes Panoramafenster, von dem man vom Foyer aus das Treiben auf der Bahnhofstrasse überblicken kann. Die restlichen Fensteröffnungen auf dieser Seite sitzen ebenenbündig in der Fassade. Im südlichen Bürobereich zur Bahn hin erzeugen geschosshohe Gläser einen Fensterraster, der im Unterschied zu den anderen Fenstern nicht flächenbündig, sondern in der Rasterlaibung sitzt. Dieses Wechselspiel der Tiefenwirkung – flächenbündig bzw. zurückversetzt - setzt sich an der Nordfassade fort. Zusätzlich markieren die grossflächigen Glasbänder die Innenhöfe des Künstlertraktes und gliedern die Fassade in deren städtebaulichem Kontext.

Systemschnitt z.B. Südostfassade

Systemschnitt z.B. Nordfassade

Material

Gemäss dem Wunsch des Bauherrn soll das Musiktheater aus hellen Materialien verkleidet werden.

Für die Ausfachung ist ein heller Naturstein (z.B. heller Kalkstein) mit rauher Oberflächenstruktur (oder Oberflächenbehandlung) angedacht.

Im Gegensatz dazu soll sich das Raster mit einer glatten, feinen Oberfläche rund um das Gebäude schmiegen. Als Material wird die Verwendung von hellem Architekturbeton vorgeschlagen. Der Begriff Architekturbeton hat sich in den letzten Jahren eingebürgert. Er bezeichnet hochwertigen, optisch ansprechenden Sichtbeton der insbesondere für Gebäudefassaden verwendet wird. Das Hauptzuschlagmittel , gebrochener und zermahlener Stein, erzeugt eine besondere Erscheinungsform der Oberfläche in Struktur und Farbe. Die Oberflächenausführungen erstrecken sich von getaucht, gewaschen und sandgestrahlt bis zu poliert. Die praktisch unbegrenzte Auswahl an Granulaten und/oder Pigmenten gewährleistet die ästhetische Langlebigkeit des Betons. Das Gemenge ist in der Herstellungsphase flüssig und bietet daher unzählige Möglichkeiten der Formgebung.

Architekturbetonfassaden haben den Vorteil, dass sie ästhetische und gleichzeitig statische Funktionen übernehmen.

Beispiele für Architekturbeton