Dienstag, 8. Februar 2000, 19.30 Uhr
Theatercasino, Redoutensaal

KLAVIERTRIO
PICVIACES

 ANNA KNOPP, Violine
STEFANIE PRENN, Violoncello
CORNELIA EDER, Klavier

Programm

Joaquín Turina
1882 - 1949

Círculo - Fantasie für Klavier, Violine und Violoncello op. 91

  • Amanecer (Tagesanbruch)

  • Mediodía (Mittag)

  • Crepúsculo (Dämmerung)

Frédéric Chopin
1810 – 1849
Ballade Nr. 2 F-Dur op. 38
  • Andantino - Presto con fuoco - Agitato
Robert Schumann
1810 – 1856

Fantasiestücke op. 73 für Violoncello und Klavier

  • Zart und mit Ausdruck

  • Lebhaft leicht

  • Rasch und mit Feuer

 

Johannes Brahms
1833 - 1897

Scherzo c-Moll (aus FAE Sonate) für Violine und Klavier

  • Allegro – Trio: più moderato

 

Pause

Antonín Dvořák
1841 – 1904
Dumky-Trio e-Moll op. 90
  • Lento maestoso – Allegro vivace
  • Poco adagio – Vivace non troppo
  • Andante moderato
  • Allegro
  • Lento maestoso – Vivace

Joaquín Turina wurde in Sevilla geboren und starb in Madrid. Er ist mit Manuel de Falla der hervorragendste Vertreter der spanischen Schule, die ihre Anregungen vom französischen Impressionismus erhielt und in ihrer Melodik auf die volkstümliche Musik Andalusiens zurückgeht. Die Fantasie für Klaviertrio „Círculo“ (Kreis), 1936 entstanden, wird vom spanischen Kolorit gespeist.

Frédéric Chopin begeisterte sich schon als Bub an Sagen und Legenden. Die dramatischen Gedichte seines Landsmannes Adam Mickiewicz inspirierten ihn zu den Balladen, deren zweite folgende Geschichte erzählt: Um den russischen Horden zu entgehen, wurden die Mädchen einer versunkenen Stadt in Wasserblumen verwandelt. Teils wird der Einfall der Horden musikalisch ausgedrückt, teils illustrieren der schwankende Rhythmus und die schlichten Melodien die leise im Wind rauschenden Wasserlilien. Bemerkung am Rande: dem Dichter gefielen Chopins Nachdichtungen nicht, uns hingegen bedeuten die Balladen schönste Klaviermusik.

Robert Schumann besetzte die Fantasiestücke op. 73 ursprünglich mit Klarinette und Klavier, sah aber als Melodieinstrumente auch Violine oder Violoncello vor. Die Stücke sind durch wechselseitige motivische Anklänge poetisch miteinander verknüpft und auch äußerlich durch die Vorschrift pausenloser Übergänge zu einer Einheit verbunden.

Johannes Brahms schrieb außer seinen drei Violinsonaten auch einen Sonatensatz für eine Gemeinschaftsproduktion mit Robert Schumann und dessen treuem Schüler Albert Dietrich (1829-1908). Sie entstand unter dem Motto „frei aber einsam“ (FAE), behauptete sich aber nicht im Repertoire. Lediglich das sehr wirkungsvolle Scherzo von Brahms geriet zu einem Reißer, der gerne als Zugabe gespielt wird. Widmungsträger ist der berühmte Geiger Joseph Joachim, für den Brahms dann auch sein Violinkonzert schrieb.

Antonín Dvořák komponierte sein berühmtestes Klaviertrio in den Jahren 1890/91. Darin tritt das nationale Element seiner Musik besonders stark hervor. „Dumky“ (Mehrzahl von „Dumka“) nennt man eine Art von balladesken slawischen Liedern und Tänzen. Die Sätze dieses Trios sind freie instrumentale Nachbildungen solcher volkstümlichen Gesänge.