Mittwoch, 1. Dezember 1999, 19.30 Uhr
Donnerstag, 2. Dezember 1999, 19.30 Uhr

URSULINENKIRCHE

ANITA KAPSAMER, Hackbrett und Fagott
PETRA KAPSAMER, Hackbrett und Oboe
CHRISTIAN HAVEL, Tenor
PETER PAUL KASPAR, Cembalo und Orgel

 

PROGRAMM

Johann Christoph Richter (1700 - 1785)
Largo - Allegro (Oboe & Hackbrett & Orgel)

Marc Antoine Charpentier (1634 - 1704)
Salve Regina (Tenor & Orgel)

Johann Valentin Rathgeber (1682 - 1750)
Pastorella in C (Orgel)

Angelo Conti (um 1700)
Grazioso - Vivace assai (Hackbrett & Orgel)

Justinus Will (1675 - 1747)
Aria Pastorella (Cembalo)

Francesco Durante (1684 - 1755)
Vergin, tutto amor (Tenor & Cembalo)

Pietro Beretti (18. Jh.)
Andante & Allegro (Hackbrett & Cembalo)

Max Reger (1873 - 1916)
Zwei geistliche Lieder (Tenor & Orgel)
O Jesu Christ, wir warten dein - Steht auf, ihr lieben Kinderlein

Erwin Horn (1942)
Pastorale in D (Orgel)

Peter Paul Kaspar (1942)
Lied & Improvisation "Und unser lieben Frauen" (Tenor & Cembalo)

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Sinfonia in a (2 Hackbretter)

Peter Paul Kaspar
Lied & Improvisation "Es steht ein Lind’ im Himmelreich"
(Tenor & 2 Hackbretter & Orgel)

Johann Sebastian Bach
Sinfonia in g (Oboe & Fagott)

Gabriel Fauré (1845 - 1924)
Salve Regina (Tenor & Orgel)

Antonio Vivaldi (1678 - 1741)
Concerto in G (2 Hackbretter & Orgel). Allegro - Andante - Allegro

Zum Programm:

Das Hackbrett ist als Instrument der Volksmusik populär und weckt gerade in der Zeit vor und um Weihnachten festliche Atmosphäre. Wenige wissen jedoch, dass es sich um ein sehr altes Instrument handelt, ein Vorläufer des späteren Cembalo und letztlich des modernen Klaviers.
Ursprünglich wurden ja die Saiten nicht mechanisch, sondern händisch angeschlagen. Die barocke Bezeichnung "Salterio" wurde gern in "Psalterium" umgedeutet - womit auch der Gebrauch für geistliche Musik gerechtfertigt schien.

Der am Linzer Bruckner Konservatorium lehrende Professor Karl-Heinz Schickhaus (der auch schon in einem der früheren Adventkonzerte "für ein Linzer Musiktheater" auftrat) hat viel zur Wiederentdeckung des Instrumentes beigetragen und alte Musik für das Hackbrett heraus-gegeben. Die beiden Spielerinnen des heutigen Abends kommen aus seiner Klasse. Vivaldis Konzert, mit dem sie das Adventkonzert beenden, ist ursprünglich für zwei Mandolinen, Streicher und Continuo geschrieben.

Die Gesänge des Abends sind dem Advent und Maria - als der großen Gestalt dieser Zeit - gewidmet. Zwei Vertonungen des Salve Regina ermöglichen den Vergleich über zwei Jahrhunderte hinweg. Die beiden alten Volkslieder geben Anlass zu Improvisationen - einmal am Cembalo, dann auf der großen Orgel der Ursulinenkirche. Die Stücke für Cembalo und Orgel sind diesmal allesamt Pastoralmusiken - also Spielmusik der Hirten zum Weihnachtsgeschehen. Auf Weihnachtsmusik im engeren Sinn und auf Weihnachtslieder wurde verzichtet, um das Fest nicht schon zum Adventbeginn vorwegzunehmen.

Peter Paul Kaspar