Liebe Freundinnen und Freunde des Linzer Musiktheaters!

Diesen Brief schreibe ich Ihnen als Hausherr und Musiker der Ursulinenkirche: Seit 19 Jahren gibt es die Adventkonzerte für den Verein Freunde des Linzer Musiktheaters. Ab dem dritten Jahr (1989) mit jeweils zwei Aufführungen wegen des allzu großen Andranges - also insgesamt 36 Adventkonzerte in der Ursulinenkirche. Vom Anfang an war ich als Organist und - seit wir ein Cembalo haben - auch als Cembalist dabei, habe die Programme gestaltet und immer wieder an den beiden Orgeln, also auch an der historischen Hauptorgel, gespielt. Dieses Instrument aus der Zeit Anton Bruckners wird heuer 130 Jahre alt und benötigt dringend eine sorgfältige Restaurierung - die erste nach vielen kleinen und größeren Reparaturen. Die Schweizer Firma Orgelbau Kuhn - auf wertvolle historische Instrumente spezialisiert - wird im Sommer 2006 die Restaurierung durchführen. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt € 127.080,- (incl. 20% MWST) - eine Summe, für die man ein etwas kleineres Instrument neu anfertigen könnte. Doch ist der künstlerische Wert über jeden Zweifel erhaben: Im Linzer Raum gibt es kaum ein ähnliches Instrument in dieser Qualität - die Besucher der Gottesdienste und Konzerte wissen das zu schätzen.

Von der Diözese Linz, von Stadt und Land kamen bisher die Zusagen, je ein Viertel des Betrages aufzubringen. Das letzte Viertel wird nun von jenen Kreisen erbeten, die schon bisher die Kirche und ihre Instrumente für ihre Veranstaltungen benützten. (Die Ursulinenkirche ist keine Pfarrkirche, hat deshalb auch keine ortsgebundene Gemeinde.) Deshalb ergeht meine Bitte - als Musiker und als Rektor der Ursulinenkirche - an Sie, die vielen Freunde des Linzer Musiktheaters und an die zahlreichen Besucher unserer Konzerte, besonders der bisher 36 Adventkonzerte für den Musiktheaterverein, einen persönlichen Beitrag für dieses wertvolle Klangdenkmal zu leisten. Ich habe es nachgerechnet: Allein diese Adventkonzerte hatten bisher an die 12.000 Besucher (300 bis 400 pro Konzert). Mit einem Euro pro Konzert und Besucher wäre ich mit einem Schlag all meine Sorgen los ...

An dieser Stelle beendige ich meinen Bettelbrief. Und träume vom nächsten, dem Jubiläumskonzert im Advent 2006: Es wird nicht nur das 20. (also insgesamt das 37. und 38.) Konzert unsrer alljährlichen Reihe sein, sondern auch ein Dankkonzert, bei dem ich mich für Ihre tatkräftige Mithilfe herzlich, aber auch musikalisch bedanken kann. Aber noch ist es nicht so weit. Für heute kann ich Ihnen nur ein glückliches Jahr 2006 wünschen!

Peter Paul Kaspar