Nachlese Liederabend 3. Februar 2006


Ludwig Wolfrum, Bariton, und Senka Wolfrum, Klavier, bedankten sich nach der "Schönen Müllerin" für den begeisterten Beifall des Publikums.

 

Bei den Freunden des Linzer Musiktheaters war Franz Schuberts eher selten zu erlebender Liederzyklus "Die schöne Müllerin" im Ursulinenhof zu hören. Der in Linz geborene Bariton Ludwig Wolfrum, Sohn des unvergessenen Paul Wolfrum, stürzte sich dramatisch in die aussichtslosen Schluchten unerfüllter Liebe, und entfachte dabei heftige Sogwirkung. Wenn er sich auch in den resignativen Momenten noch nicht ganz tragen lässt, rührt Wolfrum in seinem Ausdrucksbemühen mit ge-sanglicher Intensität und großer Wortdeutlichkeit. Und hat mit seiner Frau Senka Wolfrum eine ihm hingabevoll zugewandte und klangfähige Pianistin. Große Zustimmung im restlos besetzten Auditorium!

Norbert Trawöger

 


Bei der Nachfeier, zu der viele Freunde des unvergessenen Paul Wolfrum gekommen waren, wurden den Künstlern Bausteine "für ein Linzer Musiktheater". überreicht.

 

Der Liederabend mit dem Bariton Ludwig Wolfrum hat viele Freunde der Linzer Szene angelockt - handelt es sich bei dem jungen Sänger doch um den Sohn des unvergessenen und allzu früh verstorbenen Baritons am Linzer Landestheater: Paul Wolfrum - er hätte noch einen Liederabend für die Freunde des Linzer Musiktheaters geplant - den nun sein Sohn quasi in Vertretung nachholte. Zur Aufführung kam "Die schöne Müllerin" von Franz Schubert D. 795, op. 25 - Text: Wilhelm Müller. Die zyklischen 20 Lieder gestaltete der Sänger mit wohltuendem Timbre und klangschönem Sprachempfinden in gut überlegter und ausgewogener Dramatik, aber auch mit zart lyrischer Tonsprache. Die besinnlichen Textimpressionen wie etwa "Trockne Blumen" oder "Des Baches Wiegenlied" gelangen in berührender Weise. Als einfühlsame, virtuos agierende Mitgestalterin am Klavier konnte die junge, aus Kroatien stammende österreichische Pianistin Senka Wolfrum punkten, sie ist außerdem vielfache Preisträgerin und gefragte Solistin. Es gab viel Begeisterung für beide Künstler mit lang anhaltendem Applaus.

Christine Grubauer

 


Ludwig Wolfrum umringt von Bewunderern, darunter seine Mutter (2. v. r.) und Christine Schweighart, Garderobierin im Landestheaters zu Paul Wolfrums Zeiten.

Fotos: Fleckenstein