Artikelserie Dr. Thomas Königstorfer

April 2010 Positiver Rechnungshofbericht

April 2010 Die Zukunft des Theaters

Februar 2009 Grünes Licht für das Musiktheater

Februar 2008 Willkommen in den Foyers des Musiktheaters ! 

November 2007 Theaterarbeit

Juli 2007 Das Trio aus Großbritannien

April 2007 Vestibül und Foyers

Februar 2007 Von der Straßenplanung zum Vorentwurf

Stand:
April 2010

Positiver Rechnungshofbericht

TOP

Initiativprüfung des Musiktheater-Baus durch den 
Landesrechnungshof brachte "positive Ergebnisse" 

Der Bericht der Initiativprüfung der Planung und ersten Bauetappen des neuen Opernhauses des Linzer Landestheaters durch den OÖ. Landesrechnungshof ist am 8. April vom Kontrollausschuss des OÖ. Land-tags einstimmig zur Kenntnis genommen worden. Das erfreuliche Ergebnis: Der Rechnungshof hat das Projekt generell positiv beurteilt, der Bau liegt im Kostenrahmen, das Opernhaus wird als innovativ, seine Dimensionierung jedoch als angemessen beurteilt. 

"Ich freue mich, dass die Prüfung positive Ergebnisse gebracht hat", kommentiert Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer den eben erschienenen Bericht. "Alle wesentlichen Punkte des Projektes wurden vom Landesrechnungshof positiv bewertet, und darüber hinaus auch bestätigt, dass sich die Kosten im Rahmen des Landtagsbeschlusses bewegen." 

Seit Oktober 2009 hatte ein Prüfungsteam des Landesrechnungshofes die gesamte Entwicklung rund um das Neue Musiktheater, ausgehend mit der Standortauswahl im Jahr 2003, bis hin zu den aktuellsten Entscheidungen im Projekt geprüft. Dabei wurden sowohl bautechnische, bühnentechnische und kostenmäßige Aspekte des Projektes geprüft, als auch die Ausblicke hinsichtlich des künftigen Theaterbetriebes. 

"Es zeigt von der bisher professionellen Arbeit der Musiktheater Linz GmbH, einer 100%igen Tochter der OÖ. Theater und Orchester GmbH, dass der Rechnungshof das Projekt Musiktheater durchwegs positiv beurteilt", geht LH Dr. Pühringer auf die konkreten Punkte der Prüfung ein. "Generell hat der Landesrechnungshof im Zuge seiner Überprüfung den Eindruck gewonnen und diesem Ausdruck verliehen, dass sich alle an der Vorbereitung und Realisierung des Vorhabens beteiligten Personen mit hohem Engagement und großer Professionalität einbringen und darüber hinaus im Projektteam ein sehr konstruktives und gutes Arbeitsklima herrscht." 

Im Detail schätzt der Landesrechnungshof beispielsweise den Standort des Musiktheaters als attraktiv und städte-baulich interessant ein. In diesem Zusammenhang lobt der Rechnungshof die grundsätzliche Entscheidung, dass an der Liegenschaft Eigentum erworben wurde. Ebenso anerkennt der Landesrechnungshof, dass die Dimensionierung des Theaters für ihn nachvollziehbar ist und die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landestheaters erarbeiteten Raum- und Funktionsprogramme zweckmäßig waren und sind. 

Den Architekturwettbewerb zum Musiktheater beurteilt der Landesrechnungshof als "gut vorbereitet und professionell durchgeführt". Die Gründe für den Architektenwechsel (vom Projektautor Terry Pawson, der das Musiktheater bis zur Baugenehmigung betreute, hin zu Architektur Consult, das nunmehr die Ausführungsplanung inne hat) sind für den Rechnungshof ebenso wie die konkrete Abwicklung des Architektenwechsels nachvollziehbar. 

Dass das Projekt des Musiktheaters nicht über ein Private-Public-Partnership-Modell (PPP), sondern in einer eigenen Projektgesellschaft (Musiktheater Linz GmbH) als Tochter der OÖ. Theater und Orchester GmbH und somit des späteren Nutzers abgewickelt wird, wird vom Landesrechnungshof als zweckmäßige Projektorganisation beurteilt. Nach Einschätzung des Rechnungshofes sind Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Kommunikationsebenen und Informationsflüsse klar geregelt. Auch die Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer des Landestheaters und des Bruckner Orchesters, innerhalb der OÖ. Theater und Orchester GmbH über Nutzergruppen, sowie einen eigenen Nutzerkoordinator organisiert, werden vom Rechnungshof positiv hervorgehoben. 

Besonders positiv sieht der Landesrechnungshof auch die Überlegungen des Landestheaters zum Bühnensystem. Die Konzeption der Transportdrehbühne wird als "weltweit einzigartig" gelobt, in diesem Zusammenhang streicht der Rechnungshof insbesondere die Zukunftsorientierung und den innovativen Planungsansatz heraus. 


Das Bühnensystem des Musiktheaters: Die Transportdrehscheibe ermöglicht ein betriebswirtschaftlich optimiertes Auf- und Abbauen von Bühnenbildern. Da für den Proben- und Vorstellungsbetrieb in der Regel täglich vier Auf- bzw. Abbauvorgänge zu bewältigen sind, hat dies große Auswirkungen auf möglichst niedrige laufende Kosten des späteren Betriebes. Die Skizze zeigt neben der Transportdrehbühne auch die Seiten- und Hinterbühne sowie die Montagefläche und die Transportdrehbühne. 

Die Energietechnik wird vom Landesrechnungshof ebenfalls als zukunftsorientiert bezeichnet, die Fassadengestaltung, die Solarnutzung, die Wärmerückgewinnung und die Luftwechselrate als professionell bezeichnet, so dass das Musiktheater Niedrigstenergiestandard erreichen wird. Ebenso bestätigt die Rechnungshofprüfung, dass die Planung das Thema Barrierefreiheit umfassend berücksichtigt.

Im Zuge der Prüfung der Baumaßnahmen konstatiert der Rechnungshof, dass der laufende Bau am Linzer Volksgarten termingetreu nach den Bauterminplänen abgewickelt wird und die von der Musiktheater Linz GmbH erarbeiteten Terminpläne professionell geführt werden. Alle Aufträge wurden als professionell und vergaberechts-konform bezeichnet. 

Im Zuge der Überprüfung der Kosten des Projektes bestätigt der Landesrechnungshof, dass mit Stichtag 31. Dezember 2009 die prognostizierten Gesamtkosten im Rahmen des Landtagsbeschlusses liegen. In diesem Zusammenhang beurteilt der Rechnungshof die von der Musiktheater Linz GmbH praktizierte Art und Weise der Kostenverfolgung als zweckmäßig, übersichtlich und nachvollziehbar. 

Auch die vom Landestheater vorgelegten Unterlagen hinsichtlich des Theaterbetriebs ab dem Spieljahr 2012/ 2013 beurteilt der Landesrechnungshof als insgesamt professionell erstellt und plausibel. 

Zusammenfassend zollt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer allen Projektbeteiligten Anerkennung: "Das Team der Projektgesellschaft rund um die beiden Geschäftsführer Dipl.-Ing. Otto Mierl und Dr. Thomas Königstorfer und den Projektleiter Ing. Martin Schmidt hat bisher ebenso großartige Arbeit geleistet, wie die mit dem Projekt befassten Experten der Landesverwaltung, insbesondere Dipl.-Ing. Richard Deinhammer (GBM), Landeskulturdirektor Dr. Reinhard Mattes sowie die involvierten Mitarbeiter der Finanzdirektion. Für sie alle scheint mir der vorliegende Bericht eine großartige Anerkennung der Arbeit der letzten Jahre zu sein." 

Stand:
April 2010

Die Zukunft des Theaters

TOP

Ein Theater der Zukunft soll das neue Musiktheater sein. Was also liegt näher, als im Sinne von "Best Practice" bereits jetzt jene Produktionen zu sehen, welche derzeit international als die zukunftsträchtigsten gelten? Die Leitung des Landestheaters ist bestrebt, diesbezüglich größtmögliches Know-How zu gewinnen. So sah Vorstandsdirektor Dr. Thomas Königstorfer nun den "Tannhäuser" in Mailand. 

"Tannhäuser" an der Mailänder Scala Dieser "Tannhäuser" an der Scala wird von der katalani-schen Künstlertruppe "La Fura dels Baus" in Szene ge-setzt, am Pult steht Zubin Mehta, das Bühnenbild stammt von Roland Olbeter, Bruder des technischen Leiters des Linzer Landestheaters. Diese Verbindung ermöglichte auch tiefere Einblicke hinter die Kulissen der Produktion. 

"La Fura dels Baus" ist ja bekannt für das Ausreizen der Bühnentechnik, doch diesmal sprengt gleich der erste Aufzug des "Tannhäuser" sämtliche Grenzen. 

Da steht zunächst, ganz harmlos, eine große Hand herum. Bereits während der Ouvertüre beginnen die Finger plötzlich zu leuchten, zu glühen, in den Raum hinein zu wirken, und bald darauf fliegen eigenartige Raketenwesen durch die Luft. Dann verzaubern dreidimensionale Video-Welten die Scala in eine multimediale Welt: Landschaften entstehen und vergehen, Galaxien flimmern vorüber - und als man sich gerade an diesen Bildersturm gewöhnen will, sorgen ästhetisch hochwertige Zeitlupen-Projektionen von Frauen- und Männerkörpern auch für einen Schuss Erotik. Jörn Florian Fuchs, Kritiker des Bayerischen Rundfunks, formulierte es so: "La Fura dels Baus lassen sogar James Cameron hinter sich zurück, denn der schafft ja bekanntlich bei "Avatar" nur drei Dimensionen, hier sind es mindestens vier. "So macht Oper Spaß!", titelte etwa die Wiener Zeitung. 

Die Inszenierung ist eine großartige Symbiose von Video-Projektionen, sich bewegenden Maschinen sowie tollender Akrobaten, fast droht die Fülle der Eindrücke die Grenze des optisch Fassbaren zu überschreiten. Jedenfalls erfährt der Zuseher, was Bühnentechnik heute zu leisten imstande ist. 

Der Bühnenbildner und Roboterkünstler Roland Olbeter hat für diesen Tannhäuser ein avantgardistisches Bühnenbild entworfen. Im Zentrum der Handlung wird als Kulisse eine über 12 Meter lange Hand eingesetzt, die durch Automatisierungstechnik in ihrer Funktionalität wie ihr natürliches Vorbild beweglich wird. Die "Mano Gigante" wird animiert von acht elektrischen Antrieben, die über eine angepasste Steuerungstechnik koordiniert werden. Das Faszinierende dabei: Gesteuert wird das Riesending von einem kleinen Laptop, der auf der Nebenbühne steht. 

Ebenfalls beeindruckend: Projektions- und Videotechnik sind so konzipiert, dass man sie binnen zwei Stunden im Repertoirebetrieb auf- bzw. abbauen kann. Das bedeutet, dass trotz der aufwändigen Tannhäuser-Technik an Vorstellungstagen durchaus auch vormittags geprobt wurde. 

Stand:
Februar 2009

Grünes Licht für das Musiktheater!  

TOP

Landtags-Finanzierungs-Beschluss, neue Planer, Bauverhandlung: 

Es ist für Außenstehende oft nicht leicht, den Fortschritt eines Bauprojektes zu beobachten und zu begleiten. Denn vor jedem Spatenstich braucht es eine Vielzahl von Schritten im Vorfeld. Wenn nun für den 15. April der Spatenstich für das Musiktheater angesetzt ist, scheint diese Ausgabe der Vereinszeitung eine bestens geeignete Gelegenheit zu sein, die Ereignisse, Fortschritte und Erfolge der letzten Monate aus Sicht der Musiktheater Linz GmbH (MTG), der Projektgesellschaft für die Planung und Errichtung des Musiktheaters, chronologisch Revue passieren zu lassen.

1. Die Finanzierung des Musiktheaters ist beschlossen. 

Weitgehend unbeachtet von der großen Öffentlichkeit machte das Musiktheater-Projekt schon im Dezember einen Schritt, den es in dieser Form selbst beim Projekt im Berg noch nicht gegeben hatte: der OÖ. Landtag beschloss die Finanzierung des Projektes. Konkret hat der Landtag in seiner Sitzung vom 4.12.2008 ein Finanzierungsvolumen von 150 Mio. Euro, exkl. allfälliger Behördenauflagen in noch ausstehenden Verfahren, exkl. Indexanpassung und exkl. Zwischenfinanzierungskosten, beschlossen. 

Das Volumen der 150 Mio. Euro ist durch den Baukostenindex (Baukostenindex für Wohnhaus und Siedlungsbau ab 1990 - Gesamtbaukosten insgesamt) auf Preisbasis Jänner 2006 wertgesichert. 

In diesem Finanzierungsvolumen sind auch jene 36,30 Mio. Euro enthalten, die von der Stadt Linz in der Vereinbarung mit dem Land Oberösterreich betreffend die Verwirklichung wichtiger oberösterreichischer Leitprojekte vom 30. September 1996 zugesagt waren. 

Ein Anteil von 45 Mio. Euro soll seitens der Wirtschaft bzw. der Banken über ein Genussrechtsmodell in das Projekt eingebracht werden. Laut Experten liegt der Vorteil des Genussrechtsmodells, insbesondere auf Grund der steuerrechtlichen Behandlung der Vorabdividende gemäß § 10 KStG, gegenüber klassischen Finanzierungsinstrumenten (Darlehen, Anleihen) bei etwa 20 Basispunkten p. a. 

2. Das Baufeld ist frei. 

Die Bauarbeiten der Straßenverlegung wurden seitens der MTG im 4. Quartal mit der Freimachung und Einebnung des Baufeldes vorerst abgeschlossen. Damit steht auf dem Baufeld selbst dem Spatenstich nichts mehr im Wege. Zudem wurde von der MTG ein von der Stadt Linz gewünschter, temporärer Durchgang über das Baufeld von der Landstraße zur Wiener Straße eingerichtet. 

3. Kein UVP-Bescheid nötig. 

Die MTG hat vor Weihnachten selbst einen Feststellungsantrag über die Notwendigkeit einer so genannten Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingebracht. Die Umweltrechtsabteilung des Landes Oberösterreich hat dazu festgestellt, dass für die Errichtung des Musiktheaters bzw. der sich darin befindlichen Garage keine solche UVP nötig ist. 

4. Grünes Licht der Stadt zur Fassade: 

Die so genannte "Planungsvisite" der Stadt Linz, die dem Projekt für die Freigabe der Fassadengestaltung vom Gestaltungsbeirat nochmals vorgeschrieben worden war, hat Mitte Jänner endgültig grünes Licht für die Fassade gegeben. 

Um die Fassade offener zu gestalten, wurden von Terry Pawson nunmehr die unregelmäßigen und kleinen "Punktfenster" im vorderen Bereich der seitlichen Fassaden zu großen Fensterflächen zusammengefasst. Diese Maßnahme ermöglicht den Ein- und Ausblick in die öffentlichen Bereiche des Foyers, sowohl an der Blumauerstraße als auch an der verlängerten Bahnhofstraße. 

 

Weiters wurde im Zuge der Bearbeitung der Fassade der Doppelraster an der Nordseite im Sockelbereich leicht verändert. Im vorderen Abschnitt der Nordfassade wurde der engere Raster aufgelöst und an das übliche Rastermaß von 1.5m angepasst.

Die Fenster dieser Fläche bilden ein Ensemble mit den darüber liegenden Öffnungen des Foyers. Der Doppelraster bildet weiterhin den unteren Abschluss der Fassade als Reaktion zur angrenzenden städtischen Umgebung bzw. Nachbarbebauung. 

 

5. Die neue Planungs- und Steuerungs-Struktur wird umgesetzt. 

Das Konzept für die Planung und Steuerung des Musiktheater-Projektes in dessen nunmehr bevorstehender Ausführungsphase stellt sich - entsprechend der Sitzung des Aufsichtsrates vom 27. Oktober 2008 - vereinfacht und grafisch zusammengefasst wie folgt dar: 

Der Aufsichtsrat der OÖ. Theater und Orchester GmbH hat in seiner Jänner-Sitzung auf der Basis dieser Struktur die Planer-Verträge für weitere Arbeit am Musiktheater beschlossen. 

6. Europäische Zentralbank-Planer sind nun die Musiktheater-Architekten. 

Mit der Architekturplanung ab Baugenehmigung ist nunmehr das Grazer Büro ArchitekturConsult beauftragt worden, das unter anderem die Sanierung des Ronacher in Wien, in Graz das Kunsthaus nach dem Entwurf eines ebenfalls britischen Architekten, sowie - gemeinsam mit "coop himmelb(l)au" - die Europäische Zentralbank in Frankfurt geplant hat. Unterstützt werden soll das Büro von Hermann Eisenköck durch das Linzer Büro Dworschak-Mühlbachler. Der bisherige Generalplaner, Terry Pawson Architects aus London, soll das Projekt als Konsulent weiterhin beratend begleiten. 

Gleichzeitig gab es grünes Licht für den Auftrag zur Projektsteuerung und für die örtliche Bauaufsicht an die Ziviltechnikergesellschaft Spirk & Partner, die auch etwa die Projektsteuerung für das Innsbrucker Tivoli-Stadion zur EURO 08 und für das neue Fußball-Stadion in Salzburg durchgeführt hat, und die im Kulturbereich auch die begleitende Kontrolle beim Haus für Mozart sowie die Projektleitung beim Museum der Moderne in Salzburg innehatte. Diese Vergaben sind Ergebnis eines zweistufigen, EU-weiten Vergabeverfahrens. 

Sowohl Architekt als auch Projektsteuerung werden Büros in Linz einrichten, an denen die Projektveranwortlichen und Mitarbeiter ständig präsent sein werden. Es handelt sich um zwei Büros, die große Erfahrung mitbringen - einerseits mit Kulturbauten, andererseits mit Großbauprojekten. 

Als Fachplaner wurden bisherige Subplaner von Terry Pawson Architects übernommen - für Statik Tragwerksplanung das Büro Schimetta Consult aus Linz, für die Technische Gebäudeausstattung das Büro Wagner & Partner aus Linz, sowie für die "Bühnentechnik" die deutsche Niederlassung von "Theatre Projects Consultants". Die Bühnentechnik-Planung wird auf Drängen unsererseits durch die deutsche Ingenieurgruppe GCA verstärkt. Die Bühnentechnik-Planung wird nunmehr nicht mehr aus London, sondern aus München bzw. Düsseldorf geleitet. Damit wird uns bestes Know-how über das deutschsprachige Repertoire-Theater zur Verfügung stehen. 

7. Informationsveranstaltungen zum Bauvorhaben. 

Im Vorfeld der Bauverhandlung wurden von der Musiktheater-Projektgesellschaft MTG mehrere Informationsveranstaltungen für Anrainer durchgeführt. An diesen Abenden wurde das Projekt vorgestellt, wurden Fragen beantwortet und erläutert, und eine Reihe von Anregungen seitens der Anrainer in das Projekt noch aufgenommen. 

Es war und ist das Ziel der MTG, ein positives Gesprächsklima mit den Anrainern aufzubauen und zu pflegen. Vor diesem Hintergrund danken wir auch allen Nachbarn für die konstruktive Begegnung im Rahmen der Bauverhandlung, welche die MTG sehr zu schätzen gewusst hat. 

8. Bauverhandlung ohne Einsprüche. 

Am 2. Februar hat schließlich die Baubehörde der Stadt Linz für den Bau des neuen Musiktheaters grünes Licht gegeben. 

Anfang November waren die Einreichunterlagen des neuen Musiktheaters von der MTG an die Baubehörde der Stadt Linz übergeben worden. Gemeinsam mit den Experten der Stadt wurden in den vergangenen drei Monaten die Planungen im Detail abgestimmt, anlässlich der Bauverhandlung gab es von Juristen und Gutachtern keine Einwände gegen die vorgelegte Planung und die beantragte Bewilligung. Auch die Nachbarn und Anrainer, die seitens der Musiktheater-Projektgesellschaft in den letzten Wochen ausführlich über das Projekt informiert worden waren, brachten keine Einsprüche vor. 

Seitens des Magistrates der Stadt Linz ist die schriftliche Ausfertigung der Baugenehmigung nun bis Ende Februar in Aussicht gestellt, mit März soll sie Rechtsgültigkeit erlangen. 

9. Der Baugrubenaushub ist ausgeschrieben. 

Wie geht es nun weiter? Nun, bereits im Jänner sind die Arbeiten der Baugrubenumschließung, des Baugrubenaushubs sowie der Baugrubensicherung auf dem mittlerweile freigemachten Baufeld ausgeschrieben worden. Damit ist auch die Grundlage dafür, dass "die Bagger zum Spatenstich auffahren", gelegt. 

10. Dank an den Verein. 

Auf dem Weg zu den nunmehr vorliegenden, genehmigten Einreichplänen gab es viele Input aus dem Kreis der Freunde des Musiktheaters, viele Ideen und Anregungen, durchaus auch kritisches Hinterfragen (ich erinnere mich an unzählige, fruchtbringende Diskussionen über die Optimierung des Zuschauerraums) - all das hat im laufenden Prozess das Projekt immer weiter verbessert. Ähnliches gilt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landestheaters und des Bruckner Orchesters, die sich ebenso engagiert in das Projekt (und damit in ihr zukünftiges Zuhause) eingebracht haben. 

Ich möchte diese Gelegenheit bewusst wahrnehmen, den Vereinsmitgliedern, vor allem aber dem Vereinsvorstand, und auch allen Theater- und Orchester-Mitarbeitern für die Zusammenarbeit mit der Musiktheater-Gesellschaft zu danken. Die Unterstützung bis hierher war großartig - und wir hoffen, dass wir auch weiter auf Sie zählen dürfen! 

Dr. Thomas Königstorfer bildet als kaufmännischer Geschäftsführer mit Dipl.-Ing. Otto Mierl (technischer Geschäftsführer), Ing. Martin Schmidt (Projektleiter) und Doris Klampferer (Projektbüro) das Kernteam der Musiktheater Linz GmbH. Diese Projektgesellschaft ist eine 100%-Tochter der OÖ. Theater und Orchester GmbH.

Stand:
Februar 2008

Willkommen in den Foyers des Musiktheaters ! 

TOP

VON DR. THOMAS KÖNIGSTORFER 

Wieviele Kubikmeter Luft werden pro Besucher und Stunde im Auditorium umgewälzt? Ist die Anordnung der Tische im Opern-Restaurant mit allen Tischen am Fenster zum Park komfortabel genug - oder muss der Raum etwas tiefer strukturiert sein? Wie kann das Stiegenhaus Nummer 3 hinter dem Kulissenlager vorbeigeführt werden, sodass ein direkter Zugang vom technischen Leitungsbereich zur Seitenbühne entsteht? Sollte man die Lage von Korrepetitionszimmern und Bedarfsgarderoben doch noch tauschen? Und und und … 

Es sind tausende von kleineren und größeren Fragen, die uns in der Geschäftsführung der Musiktheater-Projektgesellschaft sowie innerhalb der Theater- und Orchesterleitung in fast täglichen, intensiven Sitzungen beschäftigen. Eine derzeit überaus intensive Arbeit, die aber viel Spaß macht - vor allem dann, wenn sich Erfolgserlebnisse einstellen, wenn wir wieder eine Planungs-Etappe hinter uns gebracht haben. Und so darf ich Sie heute zu einem ersten Rundgang durch das Foyer unseres Musiktheaters einladen.

Sie betreten das Opernhaus des Landestheaters vom Volksgarten kommend durch die 60 Meter breite Glassfassade. Durch die Eingangshalle, die auf Ebene des Zugangs neben dem Kartenservice und einem Shop auch ein Café beherbergen wird, gelangen Sie zu einer breiten Treppe, die Sie zum Auditorium und zum Hauptfoyer führen wird (Bild 1). 

Bild 1: Vom Volksgarten kommend betreten Sie die Eingangshalle des Musiktheaters. (Photo: Terry Pawson Architects) 

Nach einigen Stufen verzweigt sich die Feststiege: Gehen Sie geradeaus, betreten Sie das Parterre des Zuschauerraums. Links und rechts läuft die Treppe weiter, sie führt Sie hinauf in das Hauptfoyer. Wir entscheiden uns auf unserem Rundgang für den Weg nach links und kommen auf hellen Kalkstein-Stiegen in den Raum des großen Foyers (Bild 2). 

Bild 2: Aus der Eingangshalle führt die Feststiege zum Auditorium und - mit einem Schwenk nach links - in das Hauptfoyer des Musiktheaters. (Photo: Terry Pawson Architects) 

Die Foyers des neuen Musiktheaters gliedern sich in das Hauptfoyer, das mit rund 800 m2 einen zentralen Focus mit Blick auf den Volksgarten darstellt, sowie in weitere vier Zusatz-Foyers auf zwei Ebenen. Diese Foyers liegen hinter zarten Holz-Lamellen und bieten Raum für kleine Spiel-Opern-Aufführungen, für Lesungen, für Firmen-Empfänge, für Ausstellungen … oder ganz einfach zum Entspannen für Sie in der Pause einer Aufführung. So wird unser Foyer zu einem multifunktionalen Raum, der auch parallel zum Probenbetrieb genutzt werden kann: denn die Foyer-Räume sind akustisch durch schalldichte Schleusen vom Zuschauerraum getrennt. Das heißt, dass auf der Bühne eine Generalprobe laufen kann, während der Brillen-Designer silhouette im Foyer mit einer Modeschau seine neue Kollektion präsentiert … 

Bild 3: Ein Blick durch das Foyer: links erkennt man die Bäume des Volksgartens, rechts die Lamellenwand zum Zuschauerraum. Vor uns öffnen sich Neben-Foyer-Räume für Lesungen, Kinderopern oder Firmenempfänge. (Photo: Terry Pawson Architects) 

Das Haupt-Foyer selbst schwebt quasi über dem Volksgarten. Architekt Terry Pawson verfolgt die Philosophie, dass er die Bäume des Parks durch die großflächige GlasFassade "in das Foyer hereinholen" möchte. Er erreicht dieses Ziel, indem er zum Park hin mit Lichteinsatz die Schönheit der Bäume herausarbeiten möchte, während er im Foyer selbst auf den Farbkontrast zwischen eher dunklen Wand- und Deckenflächen einerseits, und hellen Bodenflächen (aus weißem Buchenboden) andererseits, setzt (Bild 4). 

Bild 4: Das Foyer entwickelt sich wie ein Fächer und öffnet sich zum Park hin über die mehr als 60 Meter breite, durchgehende Glas-Fassade. Die Rückwand des Foyers zum Zuschauerraum wird quasi zu einer zweiten Außen-Fassade des Gebäudes, das Foyer selbst wird architektonisch ein Teil des Volksgartens sein. (Photo: Terry Pawson Architects) 

Ergänzt werden die Foyer-Räume am neuen Haus durch ein zusätzliches Foyer im Untergeschoß, das fließend in die Studiobühne übergeht und so - ganz im Sinne einer vielfältigen Nutzung - auch zur Bar werden kann, während die Studiobühne zum Jazz-Keller wird. Über all dem thront rund 15 Meter über dem Volksgarten das Restaurant, von dem aus Sie in die Baumkronen des Parks blicken werden. 

Fazit: Der Wunsch der Theaterleitung, die Foyers zu vielfältig verwendbaren Räumen zu machen, die auch tagsüber Menschen in das Opernhaus am Volksgarten locken, ist von Architekt Terry Pawson großartig aufgegriffen worden. Kartenservice, Café, Restaurant, Bar, Opern-Shop, Ausstellungen, Modeschauen, Lesungen, Liederabende, kleine Kinder-Opern … all das kann in den insgesamt mehr als 2.000 m2 großen Foyers Platz finden und macht den Foyer-Raum des Opernhauses unseres Landestheaters zu einem der modernsten europäischer Theater! Bleibt mir nur, Ihnen zu wünschen, dass Sie sich darin wohl fühlen werden …

Was interessiert Sie in der nächsten Ausgabe der Vereinszeitung? Die Gestaltung des Zuschauerraums, in welche sich der Vorstand des Vereins der Freunde des Musiktheaters dankenswerterweise so großartig eingebracht hat? Oder das Aussehen der Fassade, mit der das Haus nach außen "auftreten" wird? Lassen Sie sich in der nächsten Ausgabe mit einer weiteren kleinen "Führung" überraschen …

 

Stand:
November 2007

Theaterarbeit

TOP

Es waren viele Stunden auf unserem Weg zum Musiktheater, in denen Theaterleitung, Orchesterleitung und das Projektmanagement der Musiktheater-Projektgesellschaft oft heiß mit Architekt Terry Pawson diskutiert haben - Stunden, die nun greifbare Ergebnisse zeigen: nach dem grünen Licht im Gestaltungsbeirat schon im Juli ging in den letzten Wochen auch die straßenrechtliche Verhandlung für die Verlegung der Blumauerstraße über die Bühne, und der Beirat der Musiktheater GmbH gab die weitere Entwicklung des Projektes in Richtung Einreichplanung frei. 

Der Beirat sprach der bisherigen Weiterentwicklung des Projektes seine Anerkennung aus. Gegenüber dem Wettbewerb sei die architektonische Qualität des Gebäudes gestiegen, seine Funktionalität verbessert und die Schnittstelle zum Volksgarten geklärt worden. Von diesen Planungs-Optimierungen profitiert vor allem der Zuschauer, der über eine geschwungene Freitreppe vom Volksgarten aus über einen Opernplatz die Eingangshalle des Foyers betritt. 

Der Zuschauerraum ist in seinem Grundriss gegenüber dem Status im Wettbewerb deutlich vergrößert, aus dem Grund, im Zuge der nun folgenden Ausgestaltung jedenfalls bestmögliche Akustik sowie optimale Sichtbedingungen gewährleisten zu können. Auch die Foyers sind erweitert, um dem Besucher größtmöglichen Komfort zu gewährleisten, ebenso die Besucherinfrastruktur mit großzügigen Garderoben-, Lift- und Toilettenanlagen. 

Trotz dieser Erweiterung der Nettonutzflächen ist es gelungen, den Brutto-Rauminhalt des Gebäudes gegenüber dem Wettbewerbsprojekt sogar marginal zu senken. So ist das Gebäude nun um etwa vier Meter in der Nord-Süd-Achse schmäler geworden, was der Gestaltung der nordseits des Gebäudes entstehenden Straße mit Gehsteigen, einer Baumallee oder Schanigärten einen städtebaulich größeren Spielraum gibt, da diese Straße nun um etwa 20% breiter werden kann. 

Auch die Verlegung der Blumauerstraße läuft nach Plan: nach der Verhandlung der straßenrechtlichen Genehmigung Anfang Oktober liegt seitens des Magistrats der Stadt Linz bereits ein positiver Bescheid vor. Somit werden in diesen Tagen von der Musiktheater GmbH die Straßenbauarbeiten ausgeschrieben, die dann - je nach Strenge des Winters - im März 2008 beginnen sollen. 

In den nächsten Monaten werden nun neben einer intensiven Weiterbearbeitung der Einreichunterlagen vor allem auch die detaillierte Ausgestaltung des Zuschauerraums und der Fassade konkretisiert. Bezüglich des Zuschauerraums kam es Mitte Oktober zu einem ausführlichen Treffen der Theaterleute und der Spitze unseres Vereins mit den Planern von Terry Pawson Architects und "Theatre Project Consultants". Allen Besuchern der letzten Vollversammlung des Vereins ist Mark Stroomer als kompetenter Experte für Zuschauerräume ein Begriff. Weitere Treffen werden folgen. 

Ich darf Ihnen versichern, dass wir seitens des Landestheaters und des Vorstands des Vereins Freunde des Linzer Musiktheaters das gleiche Ziel verfolgen: gute Sicht, gute Akustik und Beinfreiheit im Zuschauerraum, Besucherkomfort mit großzügigen Liften und geräumigen Toiletten im Foyer. Wir, die wir alle das Theater später benutzen und besuchen werden, sind im Planungsprozess ständig "am Puls". Das ist der Vorteil der gewählten Organisationsform mit der Musiktheater GmbH als Tochterfirma der OÖ. Theater und Orchester GmbH, die garantiert, dass Landestheater und Bruckner Orchester den Planungsfortschritt an den tatsächlichen Bedürfnissen von Besuchern und Mitarbeitern ausrichten können. 

Das Ziel der Einreichung des Projektes im ersten Halbjahr 2008 sollte somit jedenfalls erreicht werden. 

Stand:
Juli 2007

Das Trio aus Großbritannien 

TOP

 

Wie wird der Zuschauerraum des neuen Theaters aussehen? In welche Richtungen gehen die Gedanken von Terry Pawson? Wie viele Ränge soll unser Musiktheater haben? Dies sind nur einige der Fragen, die immer wieder an das Landestheater und an die Freunde des Musiktheaters gerichtet werden. Die Generalversammlung des Musiktheater-Vereins gab Antwort, ein Experten-Trio aus Großbritannien einen Ausblick …

Musiktheater-Architekt Terry Pawson brachte zur Generalversammlung zwei Mitglieder jenes Teams mit nach Linz, die mit ihm den Architekturwettbewerb gewonnen hatten: Mark Stroomer und Thomas Wulfrank. Stroomer ist leitender Mitarbeiter der "Theatre Project Consultants", ein Unternehmen, das Architekten und Bauherren berät, wie man Theater und Konzerthäuser plant. Mark Stroomer kann auf eine große Projekterfahrung verweisen, von der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles bis hin zur (noch im Bau befindlichen) Oper in Oslo. Thomas Wulfrank ist Akustiker im Büro von der weltbekannten Firma von Eckhard Kahle. Stroomer und Wulfrank präsentierten vor dem interessierten Publikum der Generalversammlung, welche Faktoren es sind, die man berücksichtigen müs-se. 

DIE NÄHE ZUR BÜHNE 

Mark Stroomer schilderte uns seinen zentralen Grund-satz für die Entwicklung von Zuschauerräumen: der Zuschauer soll seiner Meinung nach dem Geschehen auf der Bühne möglichst nahe sein. Er zieht im Schnitt eines Gebäudes von der Bühne weg zwei Kreise: der Großteil der Besucher sollte nicht mehr als 20 Meter von der Bühne entfernt sitzen, die maximale Entfernung sollte 27 Meter sein. Innerhalb der 20 Meter haben die Besucher beste Sicht auf die Protagonisten: in dieser Distanz erkenne man Gestik und Mimik der Sängerinnen und Sänger. Jenseits der 27 Meter meint Stroomer, habe der Besucher das Gefühl, dass er "zu weit weg" von der Bühne sei, in einem Schlauch oder in einem Helikopter sitze. Daher die Maxime: idealerweise 20 Meter, maximal 27 Meter zwischen Bühne und Besucher. 

RÄNGE: JA, NEIN - UND WIE VIELE? 

Aus diesem Grundsatz ergibt sich fast zwangsläufig, dass man eine solche Zielsetzung nur mit Rängen erreichen kann. Ränge im Theater haben aber auch eine zweite, ganz wesentliche Funktion, wie Thomas Wulfrank erläutert: sie schaffen gute Akustik. Akustisch braucht ein gutes Opernhaus, so die These des Büros von Eckhard Kahle, vereinfacht gesagt drei Elemente: den direkten Schall des Sängers am Ohr des Publikums, eine optimale Nachhallzeit, und vor allem Raumklang. Ein guter Raumklang entsteht, wenn der Schall von Musikern und Sängern nicht nur direkt zum Besucher geht, sondern - ohne große zeitliche Verzögerung - auch von links und rechts reflektiert wird. Dieses Erlebnis wird ganz wesentlich durch Balkone erreicht. Im Aalto-Theater in Essen ist etwa eine ganze Balkonebene nur für akustische Zwecke errichtet worden - dort findet sich kein einziger Stuhl für einen Besucher … 

DIE NEIGUNG DES PARTERRE 

Ein zentrales Diskussionsthema von Terry Pawson mit dem Vorstand der Freunde des Musiktheaters war das Thema der Neigung des Zuschauerraums im Parterre. Simpel formuliert: je flacher die Neigung, desto besser ist dies für die Akustik des Saals - daher haben die großen Opernhäuser wie die Wiener Staatsoper, die Semperoper oder die Mailänder Scala kaum eine Neigung des Zuschauerraums im Parterre. Aber: je flacher, desto größer die Gefahr, dass der Kopf des Vordermanns einem Besucher den Blick auf den Tenor verbaut. Daher der Widerspruch: je stärker die Neigung, desto besser ist das für die Sichtlinien. Mark Stroomer hat uns präsentiert, dass man zwischen den vermeintlichen Widersprüchen einen Mittelweg gehen kann. Er skizzierte uns den Gedanken eines Zuschauerraums, dessen Parterre so stark ansteigt, dass er im hinteren Bereich gleichsam in den ersten Rang übergeht. Damit sind sehr gute Sichtlinien gewährleistet. Aspekt am Rande: die Neigung ist ident mit jener, die das Theater im Berg gehabt hätte … 

AKUSTIK FÜR WAGNER - WIE? 

Bleibt als große Frage: wie ist es zu schaffen, in einem Saal für 900 bis 1.000 Sitzplätze eine sehr gute Akustik für große Wagner Opern zustande zu bringen? Thomas Wulfrank stellte klar: Wagner Opern brauchen ein Volumen, um zu klingen, das üblicherweise erst ab einem Raum von 1.200 bis 1.400 Personen zu finden ist. und den großzügig konzipierten Foyer-Bereich. Die Lösung: Wulfrank zeigt Photos von Konzertsälen, in denen sich hinter den Besucherplätzen Hohlräume und Luftvolumina befinden. Das heißt: der Zuschauerraum ist eigentlich größer als er von der Bühne aus aussieht, um die Akustik für große Opern zu gewährleisten. OSLO IM VERGLEICH Wie erwähnt, hat Mark Stroomer nach vergleichbaren Parametern auch den Zuschauerraum des Opernhauses in Oslo gestaltet - Grund für ein Team des Landestheaters, sich den Stand der Dinge in Oslo anzusehen, wo derzeit noch auf der Baustelle gearbeitet wird. Der Eindruck war mehr als positiv, wir werden in unserer nächsten Ausgabe darüber berichten.

Stand:
April 2007

 Vestibül und Foyers

TOP

 

Wie werden Sie als Besucher das Linzer Musiktheater betreten? Das war und ist jene Frage, mit der sich Architekt Terry Pawson in der Entwicklungsarbeit seiner Planungen derzeit besonders intensiv beschäftigt. Fest steht, dass man unsere künftige neue Spielstätte vom Volksgarten aus über einen terrassenartigen Vorplatz betreten wird, der über der Tunnel-einfahrt der Straßenbahn "schwebt". Von dieser Terrasse aus werden Sie das Musiktheater betreten - und in ein Foyer eintauchen, das wie kaum ein anderes Theaterfoyer für das Bewusstsein eines Theaters des 21. Jahrhunderts steht.

Von Intendant Rainer Mennicken und
Vorstandsdirektor Dr. Thomas Königstorfer

DAS VESTIBÜL

Pawsons Gedanke ist, dass man von der Terrasse aus ebenerdig einen großzügigen Eingangsbereich betritt: eine Art Vestibül, das tagsüber von Leben erfüllt sein soll. Kartenservice, Theatershop und vor allem ein ganztags geöffnetes Theater-Café sollen alle Besucher des Hauses willkommen heißen. "Ich nehme meine Inspiration dafür aus der London Festival Hall, die auch tagsüber von Publikum bevölkert ist", sagt Pawson. Das Café sollen Sie als Besucher nicht nur im Foyer selbst genießen können, sondern auch auf der Terrasse, mit Blick auf den Volksgarten.

DIE FOYERS

Vom Vestibül aus werden die Besucher in die verschiedenen weiteren Foyerbereiche des Hauses geführt.


Ähnlich wie in Lyon stellt sich Musiktheater-Architekt Terry Pawson die Weiterführung des Eingangsbereiches vor: Geht man eine Ebene nach unten, so eröffnet sich ein Bar- und Empfangsbereich, der direkt in die Studiobühne führt.

Das eigentliche Hauptfoyer für den Großen Saal liegt eine Ebene über dem Vestibül (die Situation wird also durchaus mit dem Brucknerhaus vergleichbar sein, in dem auf Eingangsniveau Kassen und Garderoben untergebracht sind und sich das große Foyer auch im "ersten Stock" befindet). Eine große Feststiege (ob ein- oder zweiläufig, ist noch offen) wird in dieses Hauptfoyer führen. Das Hauptfoyer wird mit Tageslicht durchflutet sein: neben der Fensterfront mit Ausblick auf den Park wird es in der Decke eine große Glasfläche geben, durch die ebenfalls Licht einfallen wird.
Unser Wunsch ist es, dass das Hauptfoyer architektonisch die Möglichkeiten bietet, dass dort Verschiedenes an Veranstaltungen stattfinden wird können - etwa Lesungen, Einführungsvorträge vor Vorstellungen, Matineen oder Ausstellungen. Die Foyers sollen aber auch so entwickelt sein, dass sie (etwa während auf der Hauptbühne geprobt wird) vermietet werden können - für Modeschauen oder Cocktails von Sponsoren.

MEHRFACHNUTZUNGEN


Das Hauptfoyer soll architektonisch die Möglichkeiten bieten, dass verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen, Einführungsvorträge, Matineen oder Ausstellungen wie etwa hier am Beispiel Erfurt.

Wichtig war und ist uns, dass bei aller Belebtheit des Foyers die Aufführungs- und Veranstaltungsbereiche jedenfalls akustisch abgetrennt sind, sodass mehrere Veranstaltungen parallel stattfinden können, ohne dass man einander stört. Daher denkt Architekt Terry Pawson bei der Weiterentwicklung seines Projektes sowohl an großzügige Foyer-Flächen, als auch an die Einrichtung einzelner gesonderter Foyer-Bereiche für Gruppen von ca. 100 Personen.

Geht man vom Eingangsbereich eine Ebene nach unten, so eröffnet sich ein Bar- und Empfangsbereich, der direkt in die Studiobühne führen soll. Barbereich und Studiobühne können so (müssen aber nicht) zu einem gemeinsamen Veranstaltungsbereich zusammenfließen. Aus diesem Bereich kann man auch Proben des Bruckner Orchesters besuchen.

BESTMÖGLICHER TOILETTEN-KOMFORT

Ein besonderes Anliegen unseres Publikums wird auch von Seiten des Landestheaters massiv unterstützt: das Foyer soll bestmöglichen Komfort bieten. Darunter fallen ausreichende Lifte genauso wie großzügig angelegte Toiletten-Anlagen, vor denen sich in den Pausen keine langen Schlangen bilden. In diesem Zusammenhang ist für die Foyers auch ausreichende Belüftung vorzusehen. Barrierefreiheit ist ebenso eine Grundbedingung.

UND DER ZUSCHAUERRAUM?

Wie bereits in der letzten Vereinszeitung angekündigt, wird von Architekt Pawson in einem nächsten Schritt nun der Zuschauerraum weiterentwickelt. Die gute Nachricht: Pawson hat sich die bisherigen Gespräche mit dem Musiktheater-Verein offenbar zu Herzen genommen - und wird mit einem stärkeren Anstieg des Parketts darauf eingehen. Zudem tendiert er in die Richtung, die Besucher auch in den hinteren Reihen möglichst nahe zur Bühne zu rücken - indem er nicht eine große, lange Halle plant (wie etwa im früheren Kleinen Festspielhaus in Salzburg), sondern mit Rängen arbeitet.

 

  

Stand:
Februar 2007

Von der Straßenplanung zum Vorentwurf:

TOP

 


 

 

 

 

 

Ein tief verschneiter Mittwoch, 8.30 Uhr, im Frühstücksraum des Hotels Wolfinger: Professor Ritschel und seine Frau Gerda treffen den Musiktheater-Architekten Terry Pawson. Der hat einen langen Tag am Landestheater hinter sich, eine Besprechung in der LINZ AG und bei der Brandverhütungsstelle noch vor sich. "We had a very nice breakfast, and we will have more of such interesting conversations", schwärmt der Brite aus Wimbledon über den Dialog mit dem Musiktheater-Verein. Er sagt gerne die Teilnahme an der Generalversammlung am 25. Mai 2007 zu. Bis dahin ist freilich noch viel zu tun …
Vorstandsdirektor Dr. Tomas Königstorfer, Musiktheater-Architekt Terry Pawson, sowie Gerda und Dr. Gerhard Ritschel vom Musiktheater-Verein (von links) trafen sich bei einem Frühstück im Hotel Wolfinger zu einem Musiktheater-Planungsgespräch.

Seit Monaten jagt hinter den Kulissen eine Planungsbesprechung die andere. Die Komplexität des Theaters an sich und vor allem des Bauplatzes bringen hohe Anforderungen an alle Planer mit sich. Dieser Artikel soll einen Überblick über all das bieten, woran derzeit "hinter den Kulissen" gearbeitet wird …

STRAßENPLANUNG

Bereits im August 2006 war das Büro schimetta consult mit der Verkehrs- und Straßenplanung beauftragt worden. Nach zwei Monaten Basisarbeit ging es seit Oktober nun darum, die zahlreichen Schnittstellen des Bauplatzes zu klären: mit dem Projektteam der Österreichischen Bundesbahnen wurde abgestimmt, wie die künftige Stützmauer der Westbahn (die unabhängig vom Theater neu errichtet wird) aussieht - und welchen Einfluss sie auf die Straßenplanung hat: die Straße muss etwa 1,80 Meter Abstand zur Wand halten, da außen an der Stützmauer die Oberleitungs-Masten der Bahn montiert sein werden.

Mit den Betreibern der verschiedenen Buslinien sind Haltestellen verhandelt worden: wo sie liegen, wie breit die Ausstiegsflächen sind. Mit den Verkehrsplanern der Stadt Linz wurden die Kreuzungssituationen geplant - auf Basis von Verkehrszählungen, die eigens durchgeführt wurden.

Abbiegespuren in die Tiefgarage und in die Südtirolerstraße, Busspuren für den Stoßverkehr - alle Anregungen seitens der Stadt wurden von schimetta consult in die Planung aufgenommen. Dipl.-Ing. Gunter Amesberger, Direktor der Stadtentwicklung in Linz, war uns dabei ein wertvoller Partner.

 Besonderer Wert wurde seitens der Vertreter der Stadt auf die Anrainer im Viertel zwischen Goethestraße, Südtirolerstraße und Scharitzerstraße gelegt: es galt zu vermeiden, dass sie vom Bus- und PKW-Verkehr des Musiktheaters beeinträchtigt werden. Daher sieht das Verkehrskonzept in diesem Bereich nur Zugänge für Fußgänger und Zufahrten für Taxis vor.

Für den Individualverkehr und für Autobusse ist im Grundgedanken die Südseite des Theaters reserviert. Wie hier die konkrete Vorfahrtssituation aussieht, wird in diesen Tagen endgültig geklärt.

 TIEFGARAGE

Damit das Musiktheater für die PKW aus allen Richtungen bequem erreicht werden kann, ist die Einfahrt zur Tiefgarage so positioniert, dass man vom Süden (über die Wiener Straße), vom Osten und Westen (über die Blumauerstraße) und letztlich auch von Norden (über die Humboldtstraße und die Blumauerstraße) bequem in die Tiefgarage einfahren kann: die Einfahrt liegt an der neuen Kreuzung Wiener Straße / Blumauerstraße und hat aus Richtung Bahnhof kommend eine eigene Abbiegespur für Linksabbieger.

Oft wurde ich gefragt, ob die 300 Besucherparkplätze ausreichend sein werden, die die Garage bietet. Ja - aus rechnerischen Gründen und aufgrund von Vergleichen: bei 900 Sitzplätzen des Theaters geht man - gerade bei so guter öffentlicher Erreichbarkeit - davon aus, dass rund 25 bis 30 Prozent des Publikums mit Öffis ins Theater kommen (dies entspricht auch dem Wert am jetzigen Landestheater, das eher abseits des öffentlichen Verkehrs liegt). Weitere zumindest 25 bis 30% kommen mit Autobussen oder zu Fuß. Bleiben rund 400 bis 450 Besucher, die mit dem PKW ins Theater fahren werden. In einem PKW sitzen meist aber mehrere Theaterbesucher, nicht nur einer. Daher haben die Planer hinterlegt, dass 1,5 Besucher auf einen PKW kommen - und daraus errechnen sich schließlich die 300 Besucher-Stell-Plätze.

Apropos Tiefgarage: in diesem Bereich wird es jedenfalls die Möglichkeit geben, PKW-Fahrgäste aus- oder einsteigen zu lassen (ohne dass Parkgebühren anfallen …), und trockenen Fußes direkt ins Foyer zu gehen. Ein Service, das kaum ein anderes Theater bietet …

STRAßENBAHNHALTESTELLE

Untersucht wurde mittlerweile auch die Idee, eine Straßenbahn-Haltestelle für das Musiktheater einzurichten, indem man am bestehenden Tunnel im Theaterbereich seitlich unterirdische Haltestellen "gräbt": dies ist rechtlich nicht möglich, da der Tunnel in diesem Bereich mit einer Steigung von 4% an die Oberfläche führt - für eine Haltestelle ist allerdings eine maximale Steigung von 0,5% zu-lässig. Der bestehende Straßenbahntunnel ist also zu steil für eine Haltestelle …

DIE TERRASSE ZUM PARK

Ein Punkt, der der internationalen Fachjury im Architektur-Wettbewerb am Projekt von Terry Pawson besonders gefallen hat, ist seine beeindruckende Beziehung zum Park, der Ausblick aus dem Foyer in den Volksgarten. Vor der Glasfassade des Musiktheaters soll eine Terrasse quasi "Brücke" zum Park sein, im Sommer zum "Draußen-Sitzen" einladen, in der Vorweihnachtszeit den Christkindlmarkt an das Theater heranführen. Gleichzeitig soll die Terrasse auch Zugang und Auffahrt zum Theater sein, für den Besucher Anbindung zu Bussen, Straßenbahn, Taxis und PKW-Vorfahrt schaffen. Wie diese Terrasse im Detail aussehen wird, ist feine Planungsarbeit des Architekten, bei der es auf Zentimeter ankommt.

VORENTWURFSPLANUNG

Viele Details rund um das Musiktheater also. Rund um? Tatsächlich galt es im letzen halben Jahr, primär die Straßenplanung voranzutreiben. Ziel muss sein, 2007 und 2008 für die Genehmigung und den Bau der Straße zu nutzen. Jedenfalls muss die Straße vor dem Kulturhauptstadtjahr 2009 fertig gestellt sein.

Parallel dazu war es wichtig, die Musiktheater Linz GmbH als Projektgesellschaft zu gründen. Dipl.-Ing. Richard Deinhammer, Baumanager des Landes Oberösterreich, hat in den letzten Monaten Übermenschliches geleistet, um - noch ohne die Infrastruktur einer solchen Projektgesellschaft - alle notwendigen baulichen Agenden ins Laufen zu bringen bzw. abzuwickeln.

Trotzdem liefen natürlich im Hintergrund viele Überlegungen der nächsten Planungsstufe, der der "Vorentwurfsplanung", wie es im Inneren des neuen Musiktheaters aussehen wird. In dieser Stufe wird derzeit das Er-gebnis aus dem Architektenwettbewerb für den Vorentwurf verfeinert, danach folgt der Entwurf (Sommer 2007), danach die Einreichplanung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Terry Pawson und Dr. Thomas Königstorfer vor einem der "Best Practice Modelle": Das neue Opernhaus in Valencia weist - außer einer Aufsehen erregenden Architektur - eine hervorragende Bestuhlung auf.

Dabei legt der Vorentwurf noch keine Details fest. Er muss aber die wesentlichsten Beziehungen der Räume, das "Wo im Haus liegt was?" festzurren und fixieren. Dies wurde gewissenhaft vorbereitet und wird in den nächsten Wochen finalisiert.

BEST PRACTICE MODELLE

Um für diese Planungen gerüstet zu sein, besuchte Terry Pawson gemeinsam mit dem Team des Landestheaters und des Bruckner Orchesters europäische Opernhäuser, um Erfahrungen und gute Ideen aus "Best Practice Mo-dellen" für Linz adaptieren zu können.

Die dem künftigen Linzer Bühnensystem sehr ähnliche Drehbühne in Frankfurt, die Studiobühne der Oper in Lyon, die Bestuhlung der Oper in Valencia, die geräumigen Foyers der Deutschen Oper in Berlin - das sind nur einige Beispiele, aus denen wir für Linz eine Reihe "guter Ideen" ableiten und adaptieren werden.

DIE BÜHNENEBENE

Vorerst geht es darum, die Fläche und Wege auf der Bühnenebene nochmals zu prüfen, zu verfeinern und zu fixieren. Das künftige Linzer Bühnensystem wird best-mögliche Theaterarbeit für Kunst und Technik ermöglichen: Bühne, Probenbühne, Lager und die wesentlichsten Werkstätten auf einer(!) einzigen Ebene - ein wahrer Segen für unsere Leute gegenüber den täglichen "Lift-Tiraden", wie wir sie derzeit am Standort Promenade zu absolvieren haben.

Wichtig ist dabei, dass die Künstler-Garderoben sowie die Aufenthaltsräume der Bühnentechnik-Mannschaft möglichst nahe zur Bühne liegen. Gerade dazu hatte Terry Pawson nach einer wahren Marathon-Sitzung mit Intendant Mennicken, unseren Betriebsräten und mir einen hervorragenden Lösungsansatz, den er nun in den Vorentwurf einarbeiten wird. Mit Dennis Russell Davies und Heribert Schröder hat Terry Pawson lange die Anforderungen der Musiker an den Probensaal des Bruckner Orchesters diskutiert - der ebenfalls kurze Wege zum Orchestergraben bietet und zudem für das Publikum aus dem Foyer zugänglich sein wird.

ZUSCHAUERRAUM

In der Vorentwurfsphase wird der Zuschauerraum noch nicht ausgestaltet sein, sondern nur das Volumen festlegen, das für die Akustik großer Wagner- und Strauss-Opern notwendig ist. Die Liste der Zuschauerräume, wie sie der Verein Freunde des Linzer Musiktheaters publiziert hat, hat Terry Pawson (der die Vereinszeitung nach London zugestellt bekommt) mit großem Interesse studiert.

Eines darf ich versichern: das Landestheater und der Verein Freunde des Musiktheaters verfolgen in Sachen Zuschauerraum die gleichen Ziele: beste Sicht, beste Akustik, Nähe zu den Sängern. Im Detail scheinen sich diese Ziele fast zu widersprechen: gute Akustik verlangt üblicherweise ein flaches Parterre - für gute Sicht wäre wiederum ein "steilerer" Zuschauerraum von Vorteil. Will man keine seitlichen Plätze, so wird der Zuschauerraum fast zwangsläufig länger - damit wird aber die Distanz der hinteren Plätze zu den Protagonisten größer.

Wie man das alles unter einen Hut bringt? Dazu hat Terry Pawson absolute Experten in seinem Planungsteam: Mark Stroomer von den "Theatre Project Consultants" und Eckhard Kahle, der in Brüssel ein international tätiges Akustik-Büro betreibt. Letzterer hat etwa in Luzern mit dem Stararchitekten Jean Nouvel einen akustisch unumstrittenen Konzertsaal geschaffen. Mark Stroomer hat den Zuschauerraum für die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles oder jenen des neuen Opernhauses in Oslo gestaltet. Dabei arbeitet er mit computeranimierten 3-D-Modellen.

Allen, die ein zu flaches Parterre mit schlechter Sicht befürchten, darf ich versprechen: wir vom Landestheater wissen ob der Sichtverhältnisse im jetzigen Großen Haus, was wir unserem (künftigen) Publikum schuldig sind. Und nach allen Vorgesprächen mit Terry Pawson zeichnet sich sehr wohl ab, dass man in Reihe 5 im neuen Haus an der Blumau nicht "flacher" sitzen wird als im "Theater am Berg".


Landestheater und Musiktheater-Freunde verfolgen in Sachen Zuschauerraum die gleichen Ziele: beste Sicht und beste Akustik. Nach Vorgesprächen mit Terry Pawson zeichnet sich ab, dass man in Reihe 5 im neuen Haus nicht "flacher" sitzen wird als hier im seinerzeit geplanten "Theater am Berg". (© Otto Häuselmayer)

DIE NÄCHSTEN SCHRITTE

Die nächsten Schritte werden ein enges Miteinander von Landestheater, Bruckner Orchester, Musiktheater GmbH und Musiktheater-Verein sein. 2007 werden die für das Innenleben des neuen Musiktheaters wesentlichen Entscheidungen gefällt. Um hier das wirklich Beste für Publikum und Mitarbeiter zu gewährleisten, werden Landestheater, Bruckner Orchester, die neu gegründete Musiktheater GmbH und der Verein Freunde des Linzer Musiktheaters besonders eng zusammenarbeiten.

Die Musiktheater GmbH, für die wir Otto Mierl als einen der profundesten Bau-Manager des Landes als technischen Geschäftsführer gewinnen konnten, hat mittlerweile ihre Büros (gleich neben dem bestehenden Landestheater in der Landeskulturdirektion) bezogen.

Der Verein Freunde des Linzer Musiktheaters ist über einen regelmäßigen Jour Fixe in die Planungen mit Terry Pawson eingebunden. Eine groß angelegte Präsentation und eine Diskussionsrunde für alle Vereinsmitglieder ist noch für das Frühjahr in Planung.

Unser Finanzreferent Dr. Thomas Königstorfer ist Vorstandsdirektor der OÖ. Theater und Orchester GmbH (Landestheater und Bruckner Orchester Linz) und leitet gemeinsam mit Dipl.-Ing. Otto Mierl als kaufmännischer Geschäftsführer die Musiktheater Linz GmbH.