„Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein“ – Mit diesem Lied begrüßten Gotho Griesmeier und Günter Rainer die Besucher des SF am 27.11.2016, das sich mit der bevorstehenden Premiere des Singspiels „Im weißen Rössl“ befasste. Vereinspräsident Peter Rieder und Dramaturgin Ira Goldbecher konnten auch viele Mitwirkende aus Besetzung und Produktion willkommen heißen. Zu Gast waren auch Prof. Nils Grosch und Carolin Stahrenberg, die das von ihnen herausgegebene Buch über die kulturgeschichtlichen Perspektiven dieses Werkes präsentierten.

Regisseur Karl Absenger und Prof. Nils Grosch erläuterten die verschiedenen Fassungen dieses Werkes, beginnend mit der Uraufführung 1930 im Berliner Großen Schauspielhaus und beleuchteten dabei auch die Doppelgründigkeit dieses Werkes und dessen Zuordnung als Operette, Revue, Musical, Chanson-Lustspiel oder wie heute üblich als Singspiel in drei Akten. Carolin Stahrenberg ging auf das „Österreichische“ der Wiener Premiere ein, die neben dialektischen Anpassungen auch inhaltliche Veränderungen aufwies. Neue Elemente (z.B. Farkas-Lieder) wurden in das Stück eingefügt, Teile des ursprünglichen Textes durch andere ersetzt, Personen wurden zum Teil anders profiliert, z.B. der Auftritt Kaiser Franz Josephs, die Rolle des Sigismund wurde auf den Komödianten Farkas zugeschnitten, Klärchens Lispeln mündete in eine feuchte Aussprache udgl.

Karin Fritz (Bühnenbild) und Christina Comtesse (Choreografie) zeigten die Besonderheiten der Linzer Inszenierung anhand eines ausgestellten Modells. Karl Absenger und Ira Goldbecher erörterten abschließend noch die Parallelen zur heutigen Zeit und das Anliegen des Theaters als Gemisch zwischen Vergnügen, Unterhaltung und Nachdenken.

In musikalischer Hinsicht verwöhnt wurden wir weiters von Fenja Lukas und Kim Schrader (Die ganze Welt ist himmelblau) und Publikumsliebling Matthäus Schmidlechner („Lasst uns Abschied nehmen“, „Zuaschaun kann i net“ und „Es muss was Wunderbares sein“ – letzteres gemeinsam mit Gotho Griesmeier), am Klavier begleitet von Marc Reibel, der auch das Stück in kompositorischer Hinsicht erläuterte und mit Kostproben garnierte.

Irene Jodl
Fotograf: Fleckenstein, Gerhard Hofmann