Damit und mit vielen anderen Fragen rund um die Oper Salome von Richard Strauss befasste sich das 32. SF am 30.10.2016. Zentrale Handlung dieses Werkes ist der Tanz der schönen Salome, Stieftochter des Königs Herodes, die als Preis für ihren „Tanz der sieben Schleier“ das Haupt Jochanaans (hebräischer Name von Johannes dem Täufer) fordert.

Einleitend gab der neue leitende Musiktheaterdramaturg Christoph Blitt einen Überblick über die jahrtausendealte literarische Auseinandersetzung mit diesem Thema, beginnend mit dem Markusevangelium über den römischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus, bei dem der Name Salome erstmals auftauchte, hin zu Heinrich Heines Versepos Atta Troll und schließlich Gustave Flauberts Erzählung Herodias, aus dem uns Regisseur Marc Adam zwei Ausschnitte in französischer Originalsprache vortrug. Dieses Werk war bereits wesentlich für Oscar Wildes Salome (übrigens ebenfalls in französischer Sprache). Richard Strauss reduzierte Wildes Drama noch um ca. ein Drittel (Übersetzung Lachmann), sodass die gesamte Oper nur ca. 100 Minuten dauert, was aber keinesfalls auf Einfachheit der Aufführbarkeit schließen lässt, geht es doch in diesem Stück nicht nur um den Zwist innerhalb eines weiten, schwer durchschaubaren Familienstammbaumes, sondern auch um gesellschaftspolitische Macht.

Der musikalische Leiter Schirmherr GMD Dennis Russell Davies informierte über die musikalischen Herausforderungen dieses Werkes und das Problem wie alle laut Orchesterbesetzung geforderten 104 Musiker im großen Linzer Orchestergraben Platz finden werden. Regisseur Marc Adam vermittelte uns anhand von Modellfotos einen ersten Einblick in die aktuelle Linzer Produktion, die nicht in biblischer Zeit, sondern in einer gegenwärtigen „Festung“ mit Schwimmbad angesiedelt ist.

Musikalisch umrahmt wurde das SF von Astrid Weber als Salome („Du wirst das für mich tun, Narraboth“) und Matthäus Schmidlechner als Herodes (Juwelenarie), am Klavier begleitet von Francesco De Santis.

Fotograf: Fleckenstein