Mit der Introduktion „Ihr fremden Leute hört“ begrüßte Mathias Frey am 19.11.2017 die Besucher des SF, das sich mit der am 2.12.2017 stattfindenden Premiere der Operette „Eine Nacht in Venedig“ (Musik: Johann Strauß, Text: Friedrich Zell und Richard Genee) befasste. Dramaturg Christoph Blitt schilderte die Entstehungsgeschichte des Werkes, die fast genauso turbulent verlief wie die Handlung der während der Karnevalszeit spielenden Operette.

Karl Absenger (Inszenierung), Marc Reibel (Musikalische Leitung) und Christina Comtesse (Choreographie) gewährten uns sodann einen Einblick in die Linzer Inszenierung, die zwar auch in Venedig spielt, aber einen Bezug zur Gegenwart nicht vermissen lässt. Der „Herzog von Urbino“ ist im Linzer Musiktheater der Name eines riesigen Kreuzfahrtschiffes, das in Venedig einlaufen wird. Abgesehen von der damit verbundenen (tatsächlichen) Umweltproblematik ist gerade der Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Reederei vakant, wofür sich verschiedene Herren durch Erweisung verschiedener Dienste qualifizieren können. Für Spannung ist somit gesorgt! Auch die Choreographie von Christina Comtesse verspricht durch Breakdance-Einlagen eine zeitgemäße Aufführung. Marc Reibel begleitete die Sänger am Klavier und gab darüber hinaus einen Einblick in diese „Wiener Operette“, die nicht nur bezüglich des Schauplatzes, sondern auch hinsichtlich Komposition Bezüge zur italienischen Oper erkennen lässt. Fenja Lukas pries ihre „Frutti di mare“ und Mathias Frey lud ein „Komm in die Gondel“, ehe schließlich Gotho Griesmeier nicht nur perfekt gesungen, sondern auch perfekt gespielt klagte „Mir ist auf einmal so eigen zumute“. Uns ist sicher nicht eigen zumute, sondern wir sind gespannt auf die neue Inszenierung.

Irene Jodl
Fotograf: Fleckenstein